Der Verdacht des sexuellen Missbrauchs gegen einen Taekwondo-Trainer sorgt für Bestürzung bei den Verantwortlichen des SV Weinstadt.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)
Weinstadt - Bei dem Betreuer aus dem Rems-Murr-Kreis, der in der vergangenen Woche wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs an Schutzbefohlenen verhaftet worden ist, handelt es sich um einen Taekwondo-Trainer des SV Weinstadt (Rems-Murr-Kreis). Dies bestätigten gestern sowohl Claudia Krauth, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart, als auch Günther Klüver vom Vorstand des Beutelsbacher Vereins.

Der SV Weinstadt distanziere sich jedoch von einer Vorverurteilung des 55-Jährigen. Dieser bestreitet die Vorwürfe nach wie vor. "Wir wissen nicht, wie es weitergeht", sagt Klüver, "das Training der Gruppe hat ein Stellvertreter übernommen." Wie die Eltern reagieren und wie viele Teilnehmer zum Training kommen, könne man nicht abschätzen. Klüver: "Das ist eine ganz böse Sache." Zurzeit trainieren 79 junge Sportler bei dem Club Taekwondo.

Die Staatsanwaltschaft legt dem Trainer, der seit Jahren die koreanische Kampfsportart beim SV Weinstadt lehrt, zur Last, in 20 Fällen eine 15-jährige Sportlerin sexuell missbraucht zu haben. Das Mädchen hatte sich in der vergangenen Woche seinen Eltern offenbart, die daraufhin Anzeige erstatteten.

Gegen den 55-jährigen Trainer erging daraufhin ein Haftbefehl wegen Fluchtgefahr, da angesichts der Schwere des Vorwurfs eine hohe Haftstrafe im Raum stehe. "Bei sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen reicht der Strafrahmen von drei Monaten bis zu fünf Jahren", sagt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Beim SV Weinstadt wird nun eine Vertrauensperson benannt, an die sich Opfer in Fällen eines Missbrauchs wenden können. "Die Betroffenheit im Verein ist sehr groß", versichert Klüver.