Keine größeren Zwischenfälle und ein Freitag, der so gut besucht war, wie noch nie: Das Mittelalterspektakel war für die Freien Rittersleut zu Randingen ein Erfolg. Trotzdem bleibt man beim neuen Rhythmus.

Vier Jahre lang keine Feuershow, kein Ritterturnier, keinen Markt: Die Coronapandemie hat auch den Freyen Rittersleut zu Randingen lange einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mittelalterfans, die sonst jeden Sommer zum Mittelalterspektakel in Renningen strömten, mussten sich eine ganze Weile gedulden.

 

Umso glücklicher waren die Renninger Besucher und solche von weiter her, dass es am vergangenen Wochenende endlich wieder bunt herging auf dem Gelände des Schulzentrums. „Für einige Besucher waren die vier Jahre eindeutig zu lang“, berichtet Jonas Arnold, Sprecher der Freyen Rittersleut. „Die Stimmung war wirklich großartig.“ Rund 8000 Menschen haben die Veranstaltung besucht, schätzt er. Der Freitag sei so gut besucht gewesen wie noch nie zuvor.

Die Organisation klappt trotz vier Jahren Pause

Trotz der langen Pause haben die ehrenamtlichen Veranstalter nicht verlernt, wie sie ihre Besucher mit mittelalterlichen Gewandungen, Kunsthandwerk und so einiger spektakulärer Show ein paar Jahrhunderte in der Zeit zurückschicken. „Der Großteil der Abläufe saß noch“, sagt Arnold. Sein Wochenende war nicht ganz so entspannt wie das der Gäste: Als Teil des Organisationsteams war er den ganzen Tag unterwegs, um die Schausteller, Gaukler, Händler und Ritter bei ihrer Arbeit zu unterstützen. „Das ist vor allem viel Mikromanagement“, sagt er lachend. „Und viel Rennerei“. Immerhin: Eine halbe Stunde Zeit, um über das Gelände zu ziehen, konnte er sich dann doch nehmen, selbstverständlich auch im entsprechenden Outfit. Natürlich: „Organisation geht auch in Gewandung.“

Im Jahr 2019 hat das Mittelalterspektakel zuletzt stattgefunden. Damals hatte sich der Verein außerdem entschieden, die zunehmend beliebtere Veranstaltung nur noch alle zwei Jahre zu organisieren – zu groß war der Aufwand für die Ehrenamtlichen geworden. Der nächste Termin im Jahr 2021 war angesichts der geltenden Coronaregeln für den Verein nicht umsetzbar, stattdessen wurde eine Hocketse organisiert – trotzdem mit Gauklern, historischen Zelten, Met und Spanferkel. Tobias Wild, der erste Vorsitzende der Freyen Ritterleut, befürchtete damals, dass zu viele Schausteller angesichts der Corona-Ausfälle aufgeben könnten. „Das gab es schon vereinzelt“, berichtet Jonas Arnold heute. „Aber nicht so ausgeprägt wie erwartet.“ Einige Schausteller hätten auch altersbedingt aufgehört, dafür käme aber auch immer wieder Nachwuchs dazu. Auch beim Mittelalterspektakel in Renningen war das so: Zwei Kunsthandwerker waren dieses Mal dabei, die mit ihrem Schmuck gerade erst durchstarten.

2025 findet das nächste Mittelalterspektakel statt

Am Zwei-Jahres-Rhythmus will der Verein auch weiterhin festhalten. Den nächsten Termin im Sommer 2025 können sich Mittelalterfans und aspirierende Ritter also schonmal im Kalender notieren. Bis dahin bleibt es bei den Renninger Rittersleuten nicht still: Regelmäßig treffen sich die einzelnen Gruppen des Vereins, etwa zum Schwertkampf oder Bogenschießen. Außerdem sind die Rittersleut hin und wieder zu Gast auf anderen Mittelaltermärkten – Anfang Oktober etwa in Alpirsbach. Im kommenden, spektakelfreien Jahr ist für Besuche dieser Art dann besonders viel Zeit.