Der Streit zwischen dem Göppinger Oberbürgermeister Guido Till und seinem Baubürgermeister bleibt doch hinter verschlossener Tür. Die SPD macht einen Rückzieher.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Göppingen - Der Streit zwischen dem Göppinger Oberbürgermeister Guido Till und seinem Baubürgermeister Olav Brinker bleibt hinter verschlossenen Türen. Die SPD-Fraktion rückte jetzt von ihrem Antrag ab, die Personaldiskussion in öffentlicher Sitzung zu führen. Stattdessen solle es „ein nichtöffentliches Mediationsverfahren mit externer Begleitung“ geben. Erst über das Ergebnis solle öffentlich informiert werden. Ein Sprecher des Regierungspräsidiums bestätigte, dass auch die Aufsichtsbehörde eine Mediation anstrebe.

 

Angst vor einer Schlammschlacht

Die jüngsten Reaktionen hätten gezeigt, dass bei der Erörterung der Probleme in öffentlicher Sitzung eine „persönliche und unappetitliche Schlammschlacht“ drohe, erklärte der SPD-Fraktionschef Armin Roos. Dies hatten auch die bürgerlichen Fraktionen im Gemeinderat befürchtet und sich daher strikt gegen den von SPD und Grünen gemeinsam gestellten Antrag gewandt. Der Grünen-Chef Christoph Weber erklärte, seine Fraktion akzeptiere zwar den Meinungsumschwung der SPD. „Aus meiner Zeit als Vorsitzender des Beamtenbunds weiß ich aber, dass es besser ist, Mobbingvorwürfe öffentlich zu machen als sie unter den Tisch zu kehren.“ Allein können die Grünen die Behandlung eines Tagesordnungspunktes nicht durchsetzen.

Der Konflikt zwischen Till und Brinker schwelt seit Jahren. Nach Informationen der StZ befindet sich der Baubürgermeister mittlerweile in psychologischer Behandlung. Kürzlich beschwerte er sich auch offiziell beim Regierungspräsidium darüber, vom OB gemobbt zu werden.