Mit der Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs ist es nicht getan. Den Individualverkehr in der Stadt zu minimieren, ist mühsam. Diese Erfahrung müssen die Ditzinger machen. Lösungsansätze gibt es viele.

Ditzingen - Eine zweite Stadtbuslinie für Ditzingen soll dazu beitragen, den Individualverkehr in der Stadt zu mindern. Doch was hilft der Bus, wenn er am S-Bahnhof so weit hinten hält, dass die Fahrgäste den Weg zur Bahn im Sprint zurücklegen müssen – um den Zug letztlich doch zu verpassen, weil die Zeit zwischen Busankunft und Bahnabfahrt zu knapp bemessen ist? Der Bürgermeister Ulrich Bahmer ging auf entsprechende Anmerkungen aus den Reihen der Mitglieder des Ausschusses für Technik und Umwelt am Dienstag ein mit dem Verweis, dass der eng bemessene Puffer bekannt sei. Eine Veränderung sei ihmzufolge mittelfristig geplant. Die Stadt kann das Problem nicht allein lösen.

 

Umweltschonend unterwegs

Die Stärkung des umweltschonenden öffentlichen Personennahverkehrs ist das erklärte Ziel der Ditzinger. Dass dies mühsam ist, müssen die Stadträte nun nach und nach erkennen. Zwar wollen sie etwa die E-Mobilität auch auf der Stadtbuslinie stärken, doch was nützt es, wenn die Kapazität der Batterie nicht ausreicht, um den kleinen Bus einen Tag lang in Betrieb zu halten? Die Zeit zum Aufladen habe er auf seiner Tour jedenfalls kaum, skizzierte Bahmer die Überlegung der Verwaltung.

Derweil hat die Verwaltung Fördergelder beim Bundesverkehrsministerium beantragt. Das Ministerium will Elektromobilitätskonzepte fördern. Die Stadt will ein solches Konzept erstellen, um die Ladein-frastruktur in der Stadt auszubauen. Die Verwaltung schätzt, dass die Erstellung eines solchen Konzepts rund 100 000 Euro kosten wird. Bisher sind im Haushalt dafür 50 000 Euro eingeplant.

Stadtmobil freut sich über Ergebnis

Derweil hat die Ditzinger Stadtmobil-Filiale ein Hybridfahrzeug in seinen inzwischen drei Fahrzeuge umfassenden Bestand aufgenommen. „Trotz Ausweitung des Angebots um 50 Prozent sank die Auslastung der Fahrzeuge fast gar nicht“, schreibt der Filialsprecher Roland Harsch in seinem Jahresbericht an den Gemeinderat. „Ditzingen ist eine der ganz wenigen Filialen von Stadtmobil, die schwarze Zahlen schreibt und mit einem Überschuss zum Gesamtergebnis des Vereins beiträgt“, so Harsch über das Carsharing weiter.

Die nächste Sprechstunde von Stadtmobil findet an diesem Donnerstag, 23. Februar, im Ditzinger Rathaus statt. Im Zimmer 117 beraten die Stadtmobil-Experten in der Zeit von 17 bis 18 Uhr. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.