Während die Zahl der Insolvenzen in der Modebranche steigt, kann Modehersteller Olymp aus Bietigheim-Bissingen seinen Umsatz leicht steigern. Firmenchef Mark Bezner gibt sich trotz widriger Umstände zuversichtlich.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Trotz schwieriger Marktbedingungen konnte der Modehersteller Olymp 2023 beim Umsatz leicht zulegen. Man habe sich branchenweit „passabel geschlagen“, sagt Mark Bezner, geschäftsführender Gesellschafter von Olymp.

 

Das Familienunternehmen aus Bietigheim-Bissingen, das auf Businessmode und sogenannte Casual Wear, also auch Pullover, Polo-, Sweat- und T-Shirts und andere Freizeitmode setzt, steigerte den Umsatz leicht von 227 Millionen auf 229 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 880 Personen stabil. Ergebniszahlen nennt das Unternehmen traditionell nicht.

„2024 wird noch einmal ein brutales Jahr“

„Wir kommen unserem erklärten Ziel, an die Vor-Corona-Zahlen anzuknüpfen, zögerlich, aber entschlossen näher“, so der Olymp-Chef. „2024 wird noch einmal ein brutales Jahr voller Herausforderungen für die Modebranche werden“, sagte er und rechnet mit einer weiteren Marktbereinigung auf Industrie- als auch Handelsseite. „Für uns heißt es daher weiterhin, die Ärmel hochzukrempeln, damit wir unser Marktpotenzial voll ausschöpfen und die angestrebten Wachstumsziele auch erreichen können.“ Er strebt 2024 mindestens ein „mittleres einstelliges Umsatzplus“ an.

Die Bekleidungsbranche stand 2023 vor enormen Herausforderungen. Zunehmende weltweite Krisen, Kriege und eine schwindende Kaufkraft hemmten laut Olymp die Konsumbereitschaft. Darüber hinaus kennzeichneten Insolvenzen, Ladenschließungen und Kostensteigerungen den Modemarkt. Dennoch gibt sich Bezner zuversichtlich, denn „wir verspüren eine steigende Nachfrage nach hochwertiger Businessmode“. Das gelte gerade für das klassische Hemd, das durch permanente Innovationen neue Impulse setze. Auch mit Freizeitmode entwickle sich Olymp weiter.

Insgesamt 56 Olymp-Geschäfte

Um neue Kunden zu gewinnen, will Olymp die Zusammenarbeit mit bestehenden Handelspartnern intensivieren und den eigenen Handel online wie stationär weiter stärken. Erst im November 2023 wurde der bislang größte Olymp-Markenstore mit 150 Quadratmetern im Einkaufszentrum Westfield Centro in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) eröffnet. Insgesamt es 56 Olymp-Geschäfte in Deutschland und Österreich.

Die zur Olymp-Bezner-Gruppe gehörende Maerz München KG – mit 105 Beschäftigten in Deutschland und etwa 230 Mitarbeitern im eigenen Strickwarenwerk in Ungarn – steigerte den Umsatz um fast sieben Prozent auf 27,8 Millionen Euro. Damit erreichte der Gesamtumsatz der Olymp-Bezner-Gruppe 2023 insgesamt 256,8 Millionen Euro.