Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Inmitten dieses Lebensentwurfs machte Marlis Albrecht ihre Wachsentdeckung. Die Maltechnik wurde so etwas wie ihr Alleinstellungsmerkmal. Vieles war von nun an Improvisation. Wie zum Beispiel der elektrische Schnitzelbräter, auf dem sie ihre zweckentfremdeten Konservendosen mit den Wachsmischungen erwärmt. Glück macht erfinderisch. Die 58-Jährige kann im Rückblick gar nicht richtig beschreiben, was sie gefunden hatte.

 

Ein Material vielleicht, das ähnlich wie ihre Figuren vielschichtig ist und ahnen lässt, dass unter der Oberfläche noch eine andere Wirklichkeit schlummert? Einen Werkstoff, der so rau ist wie das Leben? Ein Material, das Albrechts Blick auf die Welt aufgreift und „den Schimmer des Inneren“ ihrer Protagonisten erkennbar mache. Immer schauen sie ernst, als wollten sie ihr Geheimnis nicht preisgeben. Marlis Albrecht sammelt ihre Mienen, wenn sie die Menschen mehr aus dem Augenwinkel als direkt beobachtet. „Ich setzte Fragmente zusammen.“ Manchmal haben die Frauen auch die lockige Haarpracht und Physiognomie der Malerin.

Winfried Kretschmann saß nicht Modell

Modell sitzt bei ihr niemand. Das hat sie bisher erst einmal zugelassen. Zu groß ist die Angst der Malerin vor der Begegnung der Porträtieren mit ihrer Kunst, die fast immer überzeichnet, um Eigenarten deutlich zu machen. Winfried Kretschmann saß deshalb genauso wenig in Pose in ihrem Atelier wie der ehemalige Szene-Gastronom Bernd Heidelbauer oder der Musiker Volker Kunscher. Das großformatige Werk „Schwabenliga“, auf dem sie neben diesen drei auch ausnahmsweise mal ihren Sohn und ihre Tochter verewigt hat, ist zusammengesetzt aus Erinnerungen.

Das Kuriose überhaupt jedoch ist, dass Albrecht auch schon in der Phase ihrer inneren Unzufriedenheit, bevor sie das Wachs für sich entdeckte, ganz gut im Geschäft war. Eine Zufallsbegegnung veränderte das Leben. Eine Frau, die bei Gerhard Pflugfelder eine Schale reparieren lassen wollte, sah ihre Bilder und empfahl sie einem Münchner Galeristen. Marlis Albrecht wurde zur Ernährerin der Familie.

Das geleerte Atelier als Preis des Erfolgs

In zwei Wochen wird sich ihr Atelier wieder leeren. Dann gehen die Bilder für eine Ausstellung zu ihrem Galeristen. Dann ist sie wieder alleine mit dem riesigen dreiteiligen Waldbild, an dem sie gerade arbeitet. Gesichter und Wälder sind ihr Lebensthema. „An die Leere im Atelier werde ich mich gewöhnen müssen“, sagt sie. Sie ist der Preis des Erfolgs. Ihr Lohn ist die Freiheit. Der Traum ist wahr geworden.

Das Material ist so vielschichtig wie die Gemalten

Inmitten dieses Lebensentwurfs machte Marlis Albrecht ihre Wachsentdeckung. Die Maltechnik wurde so etwas wie ihr Alleinstellungsmerkmal. Vieles war von nun an Improvisation. Wie zum Beispiel der elektrische Schnitzelbräter, auf dem sie ihre zweckentfremdeten Konservendosen mit den Wachsmischungen erwärmt. Glück macht erfinderisch. Die 58-Jährige kann im Rückblick gar nicht richtig beschreiben, was sie gefunden hatte.

Ein Material vielleicht, das ähnlich wie ihre Figuren vielschichtig ist und ahnen lässt, dass unter der Oberfläche noch eine andere Wirklichkeit schlummert? Einen Werkstoff, der so rau ist wie das Leben? Ein Material, das Albrechts Blick auf die Welt aufgreift und „den Schimmer des Inneren“ ihrer Protagonisten erkennbar mache. Immer schauen sie ernst, als wollten sie ihr Geheimnis nicht preisgeben. Marlis Albrecht sammelt ihre Mienen, wenn sie die Menschen mehr aus dem Augenwinkel als direkt beobachtet. „Ich setzte Fragmente zusammen.“ Manchmal haben die Frauen auch die lockige Haarpracht und Physiognomie der Malerin.

Winfried Kretschmann saß nicht Modell

Modell sitzt bei ihr niemand. Das hat sie bisher erst einmal zugelassen. Zu groß ist die Angst der Malerin vor der Begegnung der Porträtieren mit ihrer Kunst, die fast immer überzeichnet, um Eigenarten deutlich zu machen. Winfried Kretschmann saß deshalb genauso wenig in Pose in ihrem Atelier wie der ehemalige Szene-Gastronom Bernd Heidelbauer oder der Musiker Volker Kunscher. Das großformatige Werk „Schwabenliga“, auf dem sie neben diesen drei auch ausnahmsweise mal ihren Sohn und ihre Tochter verewigt hat, ist zusammengesetzt aus Erinnerungen.

Das Kuriose überhaupt jedoch ist, dass Albrecht auch schon in der Phase ihrer inneren Unzufriedenheit, bevor sie das Wachs für sich entdeckte, ganz gut im Geschäft war. Eine Zufallsbegegnung veränderte das Leben. Eine Frau, die bei Gerhard Pflugfelder eine Schale reparieren lassen wollte, sah ihre Bilder und empfahl sie einem Münchner Galeristen. Marlis Albrecht wurde zur Ernährerin der Familie.

Das geleerte Atelier als Preis des Erfolgs

In zwei Wochen wird sich ihr Atelier wieder leeren. Dann gehen die Bilder für eine Ausstellung zu ihrem Galeristen. Dann ist sie wieder alleine mit dem riesigen dreiteiligen Waldbild, an dem sie gerade arbeitet. Gesichter und Wälder sind ihr Lebensthema. „An die Leere im Atelier werde ich mich gewöhnen müssen“, sagt sie. Sie ist der Preis des Erfolgs. Ihr Lohn ist die Freiheit. Der Traum ist wahr geworden.