Die Grundschüler der Freien Evangelischen Schule inszenieren das Musical „Nebukadnezar“. Am Samstag ist die Aufführung in Böblingen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Ehrfürchtig teilt sich die Menge, um Platz zu machen für den König. Etwa 280 Untertanen preisen Nebukadnezar als den Großen, den Einzigartigen, den Sohn der Götter. „Das war schon sehr gut“, lobt Alexander Lombardi die Schüler. Er ist der Schöpfer des Musicals „Nebukadnezar – Das Geheimnis des Feuerofens“ und wurde von der Freien Evangelischen Schule (FES) eingeladen, das Stück mit den Grundschülern einzustudieren. Lombardi ist leitendes Mitglied des christlichen Kinder- und Jugendwerks Wort des Lebens. Er ist in ganz Deutschland unterwegs, um mit Kindern Musicals aufzuführen. Für die Besetzung der Hauptrollen in „Nebukadnezar“ hat Lombardi ein richtiges Casting organisiert. Schließlich müssen die Stimmen und Charaktere auf die Rollen passen.

 

Klebestreifen erleichtern die Orientierung

Alexander Lombardi kann allerdings nicht nur loben, sondern auch tadeln. Das bekommen die Kinder nur wenige Augenblicke später zu spüren, als sie den Platz um den König wieder schließen und in Reih und Glied stehen sollen. Ein Murmeln hier, ein Kichern da; dem Regisseur ist das zu laut. Also wird die Szene gleich noch einmal durchgespielt, dieses Mal konzentrieren sich die Schüler. Lombardi gibt genaue Anweisungen, wer sich wann wie zu verhalten hat. „Klare Strukturen geben den Kindern Sicherheit“, sagt Lombardi. Dabei sei es wichtig, das richtige Maß an Lob und Tadel zu finden.

Bei fast 300 Schülern von der ersten bis zur vierten Klasse ist das Dirigieren gar nicht so einfach. Doch Alexander Lombardi ist am Ende zufrieden mit der Probe, bei der das Musical erstmals am Stück durchgespielt wurde. Über eine Stunde lang mussten die Kinder sich konzentrieren. „Die Schüler sind sehr brav, das klappt schon ganz gut“, sagt Lombardi. Zwar sei der Stressfaktor bei so großen Produktionen nicht nur für die Schüler, sondern auch für den Regisseur hoch, „aber es ist ein tolles Erlebnis für die Kinder. In der Größe macht man so etwas nicht oft“, sagt Lombardi. Um die Orientierung ein bisschen leichter zu machen, ist der Boden der Aula der Freien Evangelischen Schule mit farbigem Klebeband markiert. So wissen die Schüler genau, wo sie stehen müssen. Das vereinfacht auch den Umstand, dass die Proben zwar in der FES stattfinden, die Aufführung allerdings in der Kongresshalle in Böblingen. Auch dort wird der Boden entsprechend beklebt.

Die Kinder haben die Lieder bereits fleißig geübt

„Die Lieder haben die Kinder bereits vor den gemeinsamen Proben einstudiert“, erklärt Andrea Dürr, die Rektorin der Grundschule. Textsicher manövrieren sie sich durch das Stück, in dem sich sechs Schüler zusammen mit dem zerstreuten Professor Theo Logie, gespielt von Lombardi, auf eine Zeitreise ins alte Babylon zu König Nebukadnezar aufmachen. Der König befiehlt seinen Untertanen, ein goldenes Götzenstandbild anzubeten. Doch drei Freunde weigern sich, denn sie glauben nur an den einen Gott. Zur Strafe sollen sie im Feuerofen brennen.

Zwar sind Aufführungen und Musicals an der FES keine Seltenheit, aber die Geschichte Nebukadnezars ist etwas Besonderes. „Ein so großes Stück spielen wir nur alle paar Jahre“, sagt Dürr. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Schule habe man sich entschieden, in diesem Jahr etwas für die große Bühne einzustudieren. Alle Schüler der Grundschulklassen singen und spielen mit.

Termin:
Die Grundschüler der Freien Evangelischen Schule zeigen „Nebukadnezar – Das Geheimnis des Feuerofens“ am Samstag, 25. Juni, in Böblingen. Beginn ist um 17 Uhr in der Kongresshalle, Ida-Ehre-Platz 17. Restkarten für sechs Euro gibt es im Sekretariat der Freien Evangelischen Schule auf den Hengstäckern.