Die Betreiber von Atomkraftwerken bemühen sich angesichts der Horrorbilder aus Japan und der auch hierzulande emotional aufgeladenen Stimmung um Zurückhaltung. Intern ist jedoch der Unmut über die Entscheidung der Regierung, die sieben ältesten Meiler für drei Monate abzuschalten, nicht zu überhören. "Es gibt Zweifel an der Rechtmäßigkeit", sagten mehrere Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Auch Juristen kritisierten das Vorgehen. "Eine solche Anordnung ist rechtswidrig", sagte der Anwalt Manfred Rebentisch, Experte für Umwelt- und Atomrecht, bei der Kanzlei Clifford Chance in Düsseldorf.

 

Abgeschaltet werden Biblis A, Biblis B, Neckarwestheim I, Brunsbüttel, Isar I, Unterweser und Philippsburg I; der Pannenreaktor Krümmel ist ohnehin stillgelegt. Die Bedeutung der sieben Altkraftwerke brachte Hans Dieter Pötsch, Finanzchef von VW und der Porsche-Holding, gestern bei der Pressekonferenz der Porsche-Holding auf einen kurzen Nenner. Die sieben Meiler, so sagte, sorgen für sieben Prozent der elektrischen Leistung; das entspreche genau dem Stromexport.