Rauchen fördert Erkrankungsschübe

Colitis ulcerosa tritt hauptsächlich im Dickdarm auf. Die Entzündung beginnt zumeist in dessen 20 Zentimeter langem Endstück, dem sogenannten Enddarm. Bei etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten wandert die Entzündung jedoch dann den Dickdarm entlang.

 

Die chronischen Entzündungen der Darmschleimhaut sind bei Colitis ulcerosa oberflächlich und führen zu Geschwüren und Blutungen. Es kommt zu blutigen Durchfällen und infolgedessen zu Blutarmut. Das Risiko für entzündungsbedingte Beschwerden an den Augen, in den Gelenken und an der Haut sowie für Darmkrebs ist erhöht. „Deshalb ist eine frühzeitige und konsequente Therapie wichtig. So ist es möglich, das Darmkrebsrisiko klein zu halten“, sagt Huber. Rauchen hat bei Colitis ulcerosa keinen negativen Einfluss auf das Erkrankungsgeschehen. Ganz anders bei Morbus Crohn. Dort fördert es Erkrankungsschübe. Morbus Crohn kann im gesamten Darm auftreten, am häufigsten im letzten Dünndarm- und im ersten Dickdarmabschnitt, aber auch im Magen und in der Speiseröhre. Ist die Entzündung im Dickdarm lokalisiert, ist es manchmal schwierig, zwischen den beiden Formen der CED zu unterscheiden.

Früh angesetzte Therapien verringern das Darmkrebsrisiko

Bei Morbus Crohn können alle Schichten der Darmwand entzündet sein. Bei Colitis ulcerosa tritt sie dagegen nur oberflächlich auf. „Meistens ermöglichen eine Biopsie und Untersuchung des entnommenen Gewebes sowie eine endoskopische Untersuchung die Diagnose“, sagt Huber. Auch bei Morbus Crohn ist es sehr wichtig, frühzeitig die Entzündung zu bekämpfen: nicht nur, weil auch bei dieser Krankheit das Darmkrebsrisiko erhöht ist, sondern auch, weil sich Fisteln und Darmverengungen bilden können.

Nicht alle vertragen die Medikamenten-Therapien

Zwar sind chronisch entzündliche Erkrankungen nicht heilbar, aber die Therapien sind heutzutage so gut, „dass die meisten Betroffenen weitgehend beschwerdefrei werden“, sagt der Hamburger Experte Huber. Zu verdanken ist dies Medikamenten, die auf das Immunsystem einwirken. Es handelt sich dabei um zielgerichtete Antikörper, die durch ihr Eingreifen Symptome wie Bauchschmerzen und Durchfälle lindern. Allerdings erzielen diese nicht bei allen die gewünschten Erfolge: „Bei einem Teil der Patienten kann keine langfristige Remission erreicht werden“, so Huber. Remission bedeutet das vorübergehende oder dauerhafte Nachlassen von Symptomen. Diese Patienten würden an den wiederkehrenden Schüben der Erkrankung und an den Nebenwirkungen der Therapien, insbesondere an Infektionen, leiden. Daher ist die Erforschung neuer Therapiemöglichkeiten so wichtig, sagt der CED-Experte.