„Wir können gerne unterbrechen“, wendet sich die Richterin an die Polizeiobermeisterin. Aber die will ihre Aussage hinter sich bringen in dem Mordfall, der zu lange als ungeklärt galt. Im Oktober 2009 verschwand der 500 Seiten starke Abschlussbericht mit bis dato mehr als 2200 ergebnislosen Spuren und 12 700 DNA-Proben in den Ablage.

 

Dabei hatte der mutmaßliche Mörder, ein heute 48 Jahre alter Bäcker aus Filderstadt, sich nicht sonderlich gemüht, Spuren zu beseitigen. Das Butterflymesser, mit dem er laut Anklage 38-mal auf den Jungen einstach, habe er im Hausmüll entsorgt. Er scheute nicht mal den Weg zur Polizei, als er bei einem Ebay-Kauf betrogen wurde. „Hätte der Kollege gewusst, wer ihm da gegenübersaß . . .“, denkt ein Kommissar laut, der ebenfalls als Zeuge vor dem Landgericht aussagt.

„Mir war scheißegal, wenn die mich schnappen“, sagt der Angeklagte. Deswegen habe er, der sich selbst als Computerfreak bezeichnet, auch nie seine IP-Adressen verschlüsselt, wenn er auf Kinderpornoseiten surfte. Im Februar 2011 bot er selbst so ein Video an. Erst dadurch gelangten die Ermittler auf seine Spur, „Kommissar Zufall“, wie die Vorsitzende es nennt.

„Er war für die Kripo ein weißes Blatt.“

Beim Durchsuchen seiner Wohnung vergangenen August fanden die Beamten Softairwaffen, Schwerter und stießen schließlich auf Fotos von Tobias’ abgetrennten Geschlechtsteilen und Zeitungstexte über Morde an anderen Kindern. „Mich hat interessiert, was die anderen mit denen gemacht haben“, sagt der Angeklagte. Stunden nach Beginn der Durchsuchung wurde er festgenommen und legte noch im Einsatzfahrzeug ein Geständnis ab.

„Mir war scheißegal, wenn die mich schnappen“

„Wir können gerne unterbrechen“, wendet sich die Richterin an die Polizeiobermeisterin. Aber die will ihre Aussage hinter sich bringen in dem Mordfall, der zu lange als ungeklärt galt. Im Oktober 2009 verschwand der 500 Seiten starke Abschlussbericht mit bis dato mehr als 2200 ergebnislosen Spuren und 12 700 DNA-Proben in den Ablage.

Dabei hatte der mutmaßliche Mörder, ein heute 48 Jahre alter Bäcker aus Filderstadt, sich nicht sonderlich gemüht, Spuren zu beseitigen. Das Butterflymesser, mit dem er laut Anklage 38-mal auf den Jungen einstach, habe er im Hausmüll entsorgt. Er scheute nicht mal den Weg zur Polizei, als er bei einem Ebay-Kauf betrogen wurde. „Hätte der Kollege gewusst, wer ihm da gegenübersaß . . .“, denkt ein Kommissar laut, der ebenfalls als Zeuge vor dem Landgericht aussagt.

„Mir war scheißegal, wenn die mich schnappen“, sagt der Angeklagte. Deswegen habe er, der sich selbst als Computerfreak bezeichnet, auch nie seine IP-Adressen verschlüsselt, wenn er auf Kinderpornoseiten surfte. Im Februar 2011 bot er selbst so ein Video an. Erst dadurch gelangten die Ermittler auf seine Spur, „Kommissar Zufall“, wie die Vorsitzende es nennt.

„Er war für die Kripo ein weißes Blatt.“

Beim Durchsuchen seiner Wohnung vergangenen August fanden die Beamten Softairwaffen, Schwerter und stießen schließlich auf Fotos von Tobias’ abgetrennten Geschlechtsteilen und Zeitungstexte über Morde an anderen Kindern. „Mich hat interessiert, was die anderen mit denen gemacht haben“, sagt der Angeklagte. Stunden nach Beginn der Durchsuchung wurde er festgenommen und legte noch im Einsatzfahrzeug ein Geständnis ab.

„Er hat keine sozialen Bindungen, ein kompletter Einzelgänger“, berichtet ein Vernehmungsbeamter. Der Angeklagte führte keine Beziehungen, dafür suchte er gelegentlich homosexuelle Kontakte an einem Baggersee in Kirchentellinsfurt, wo er auch nackte Kinder aus einem Busch heraus fotografierte. Auffällig wurde er bei alldem nie, bestätigt ein Polizist: „Er war für die Kripo ein weißes Blatt.“