Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Pilotprojekt
Die in Murrhardt im Rahnen des Pilotprojekts gesammelten Erfahrungen sollten später exemplarisch auf andere Kommunen übertragen werden. Das jedenfalls hat sich der Leiter des Bereichs Umweltschutz beim Landratsamt, Martin Bläsi, vorgenommen.

 

Fledermausarten
Allein im Rems-Murr-Kreis leben 16 Fledermausarten, etwa die Zwergfledermaus und der Große Abendsegler. Alle Arten sind laut Aussage Bläsis „im Bestand erschreckend zurückgegangen und gefährdet“. Fledermäuse dürfen nach dem Naturschutzgesetz nicht vertrieben werden.

Flugakrobaten
Fledermäuse sind wahre Flugakrobaten. Die Zwergfledermaus zum Beispiel kann mit ihrem Ultraschall einen nur 0,3 Millimeter dicken Draht orten und das Hindernis umfliegen.

Ängste
Viele Menschen haben Vorurteile gegen Fledermäuse. Oft wird etwa behauptet, die Tiere flögen den Menschen in die Haare. Stimmt nicht, sagt die Biologin Silke Czarny. Sie nagen auch nichts im Haushalt kaputt oder vermehren sich so rasant wie die Mäuse.

Informationen
Weitere Infos zum Thema Fledermausschutz gibt es in Internet. Interessant sind unter anderem diese Seiten: www.fledermausschutz.de und www.fledermausfreundliches-haus.de. Die Biologin Silke Czarny bittet alle Murrhardter, Fledermausquartiere zu melden, E-Mail: fledermaus.murrhardt@yahoo.de

Eine Wasserfledermaus demonstriert ihre Flugkünste

Nach knapp einer Stunde Vor-Ort-Forschung erklärt Silke Czarny den Zuhörern, dass „wir heute Abend immerhin vier Arten   entdeckt haben“: Zwergfledermäuse, Mausohren, Wasserfledermäuse und die Breitflügelfledermäuse mit dem schrägen Geknatter. Dann demonstriert eine der Wasserfledermäuse zu nachtschlafender Zeit ihre tollsten Flugkünste. Im Lichtkegel von Dietmar Reinigers Taschenlampe ist gut zu beobachten, wie das Tier nur ein paar Zentimeter über der Wasseroberfläche entlangsegelt und seine üppige Nachtmahlzeit im Vorbeifliegen einsammelt.

Mit dem Anfang dieses Jahres gestarteten Schutzprojekt wollen der Landkreis und der kürzlich gegründete Landschaftserhaltungsverband mit Unterstützung der Rems-Murr-Stiftung in erster Linie Aufklärungsarbeit leisten. Denn viele Menschen hätten Vorurteile und Angst vor den kleinen pelzigen Fliegern, erklären Bläsi und Czarny. Alle Befürchtungen seien aber völlig unbegründet, sagt die Fachfrau. Zum zweiten wollen die Biologin und ihre Mitstreiter erreichen, dass es wieder mehr Quartiere für Fledermäuse gibt. Wer bei der Sanierung von alten Gebäuden ein paar Dinge beachte, könne dunkle Räume und Ritzen erhalten, die für das Überleben vieler Fledermausarten nötig seien. Außerdem wird an diesem Abend ein Fledermausnistkasten an einen Baum am Ufer des Feuersees aufgehängt, als Wochenstube, in der die Fledermausmamas ihre Jungen aufziehen können.

Fachleute leisten Überzeugungsarbeit

Silke Czarny will im Rahmen des rund einjährigen Projekts versuchen, den Ruf der Fledermäusen aufzupolieren. Sie sagt, Fledermäuse seien nicht gefährlich und ganz bestimmt keine Blutsauger, sondern nützlich – etwa beim Kampf gegen die Mückenplage. Dass die Fledermäuse tatsächlich vom Ausstreben bedroht sind, hält man an diesem Abend in Murrhardt kaum für möglich. Gegen 22 Uhr sind vielerorts ungezählte Fledermäuse unterwegs. Doch die Experten wissen, dass immer mehr Jagdreviere verloren gehen – etwa weil Streuobstweisen zu Baugebieten werden. Keine Blüten mehr, das bedeute keine Insekten – und in der Folge keine Nahrung für die Fledermäuse. Im Rahmen des Projekts „Fledermausschutz in ländlich geprägten Gebieten“ werden nun möglichst viele Quartiere erfasst, beispielsweise alte Gebäude und Baumhöhlen. In Konfliktfällen, etwa bei anstehenden Gebäudesanierungen, soll Silke Czarny quasi zur Mensch-Maus-Mediatorin werden und Überzeugungsarbeit leisten. Martin Bläsi hofft sogar, dass die Menschen künftig ganz begeistert sind, wenn sie in ihren Dachstöcken Fledermäusen begegnen. Die Fachleute haben noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten.

Die nächste Gelegenheit, Neues über die kleinen Flugkünstler zu erfahren, besteht am Samstag, 24. August: Die 1. Schorndofer Fledermausnacht im Burgschloss beginnt bereits am frühen Abend um 18 Uhr.

Ein paar Fakten über Fledermäuse

Pilotprojekt
Die in Murrhardt im Rahnen des Pilotprojekts gesammelten Erfahrungen sollten später exemplarisch auf andere Kommunen übertragen werden. Das jedenfalls hat sich der Leiter des Bereichs Umweltschutz beim Landratsamt, Martin Bläsi, vorgenommen.

Fledermausarten
Allein im Rems-Murr-Kreis leben 16 Fledermausarten, etwa die Zwergfledermaus und der Große Abendsegler. Alle Arten sind laut Aussage Bläsis „im Bestand erschreckend zurückgegangen und gefährdet“. Fledermäuse dürfen nach dem Naturschutzgesetz nicht vertrieben werden.

Flugakrobaten
Fledermäuse sind wahre Flugakrobaten. Die Zwergfledermaus zum Beispiel kann mit ihrem Ultraschall einen nur 0,3 Millimeter dicken Draht orten und das Hindernis umfliegen.

Ängste
Viele Menschen haben Vorurteile gegen Fledermäuse. Oft wird etwa behauptet, die Tiere flögen den Menschen in die Haare. Stimmt nicht, sagt die Biologin Silke Czarny. Sie nagen auch nichts im Haushalt kaputt oder vermehren sich so rasant wie die Mäuse.

Informationen
Weitere Infos zum Thema Fledermausschutz gibt es in Internet. Interessant sind unter anderem diese Seiten: www.fledermausschutz.de und www.fledermausfreundliches-haus.de. Die Biologin Silke Czarny bittet alle Murrhardter, Fledermausquartiere zu melden, E-Mail: fledermaus.murrhardt@yahoo.de