Das Musical „Sister Act“ hat am Sonntagabend im SI-Centrum Premiere gefeiert. Mit dabei waren auch einige Prominente, wie das Model Marcus Schenkenberg oder die ehemalige Sportgymnastin Magdalena Brzeska.

Stuttgart - Vorweihnachtliche Ruhe verbreiten sie trotz Klosterkulissen und Nonnenkostümen nicht gerade. Vielmehr wollen die Darsteller des Musicals „Sister Act“ für gute Laune und Lacher bei ihrem Publikum sorgen. Am Sonntagabend hat das Stück, das bis Oktober in Hamburg zu sehen war, im Apollo Theater des SI-Centrums Premiere gefeiert.

 

Zur Vorstellung hatten sich im Vorfeld einige prominente Gäste angekündigt. So sollten etwa die Schauspielerinnen Bettina Zimmermann, Ursula Karven und Natalia Wörner über den roten Teppich schreiten. Allerdings hatte das Flugzeug, mit dem die drei Damen aus Berlin kamen, wegen des Winterwetters Verspätung, so dass sie erst nach Beginn der Show am SI-Centrum eintrafen. Angemeldet waren auch der Schauspieler Richy Müller und das männliche Topmodel Marcus Schenkenberg. Am Rande des roten Teppichs erklärte Schenkenberg, dass er lange kein Musical mehr gesehen habe. Das letzte sei „Phantom der Oper“ in New York gewesen. „Deshalb freue ich mich, bei ‚Sister Act’ mal wieder gute Gospel-Songs zu hören“, so Schenkenberg.

Magdalena Brzeska: musste früher auch immer beten

Die Turnerin Magdalena Brzeska, die aktuell in München lebt, verriet, dass sie bald wieder in ihre alte Heimat Stuttgart zurückkehren wolle. Zum Nonnenmusical „Sister Act“ habe sie schon allein deshalb eine Verbindung, weil sie streng katholisch erzogen worden sei. „Meine Oma betet Kreuzwege und ich musste früher auch immer beten“, sagte sie lachend. „Ich selber sehe das aber nicht so streng.“ Katholisch erzogen wurde auch die Schriftstellerin Gaby Hauptmann, die am Rande der Premiere erzählte, dass sie als Kind eine Klosterschule besucht habe.

Der Daimler-Chef Dieter Zetsche flanierte mit seiner Tochter Nora über den roten Teppich. Auch er freute sich auf die Show, zumal er, wie er sagte, „lange kein Musical mehr gesehen“ habe. Für den Schauspieler Jo Weil, der durch die TV-Serie „Verbotene Liebe“ bekannt geworden ist, war es der zweite Musicalbesuch in Stuttgart. „Ich habe kurz vor dem Abi ‚Miss Saigon’ hier gesehen, ‚Sister Act’ wollte ich mir eigentlich schon in London ansehen“, erzählte er. Schließlich, so Weil, sei er ein Fan des gleichnamigen Hollywood-Films, den er „in- und auswendig“ kenne.

30 Glaubensschwestern bestaunen „Schwestern“

Der Schauspieler Dietz-Werner Steck, der vielen als ehemaliger „Kommissar Bienzle“ aus der Krimiserie „Tatort“ bekannt sein dürfte, verzichtete auf den Gang über den roten Teppich. Er war erst vor Kurzem im Zuge einer Verletzung an der Hüfte operiert worden und nahm wegen seiner Schwierigkeiten beim Gehen lieber den Seiteneingang.

Unter dem Premierenpublikum waren auch der ehemalige Landesfinanzminister und frühere Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Gerhard Mayer-Vorfelder, der Stuttgarter OB Wolfgang Schuster, die Models Estefania Küster und Monica Ivancan sowie der Schauspieler Walter Sittler. Auch 30 echte Nonnen aus Klöstern in ganz Baden-Württemberg, die zur Premiere eingeladen waren, ließen es sich nicht nehmen, ihre weltlichen „Schwestern“ auf der Bühne zu bestaunen.

Whoopi Goldberg sagt wegen Dreharbeiten ab

Ein paar prominente Gäste hatten ihr Kommen aber auch mehr oder weniger kurzfristig abgesagt. So war bereits vor etwa zwei Wochen klar, dass die Hollywoodschauspielerin Whoopi Goldberg, die das Musical „Sister Act“ mit produziert hat, aufgrund von Dreharbeiten für eine Fernsehshow nicht nach Stuttgart kommen kann. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass auch die Moderatorin und Ex-Frau von Tennislegende Boris Becker, Barbara Becker, nicht über den roten Teppich flanieren wird. Abgesagt haben außerdem der Moderator Frank Elstner, der im letzten Jahr mit seiner Tochter Lena die Premiere des Musicals „Rebecca“ in Stuttgart besuchte, sowie Simone Ballack, die Ex-Frau von Fußballspieler Michael Ballack.

Musicaltexte wurden komplett überarbeitet

Für die „Sister Act“-Inszenierung in Stuttgart haben die Macher die Hamburger Show in vielerlei Hinsicht verändert. So ist außer der Hauptdarstellerin Zodwa Selele, die als Nachtclubsängerin Deloris van Cartier auf der Bühne steht, eine komplett neue Besetzung zu sehen. Auch die erste Szene, die in einem Nachtclub spielt, wurde neu aufgebaut und mit neuen Kulissen versehen. Die Mutter Oberin, die von Karin Schroeder verkörpert wird, hat mit „Mir bleibt wohl keine Wahl“ zudem ein zusätzliches Lied im Repertoire. Außerdem haben die Verantwortlichen die Texte komplett überarbeitet.

Durch die Veränderungen innerhalb der Show soll laut den Produzenten das Spieltempo des Musicals gesteigert und das Stück insgesamt gestrafft werden. Dem Publikum scheint die Stuttgarter Version zu gefallen. Bei der Vorpremiere am Samstag und bei der Premiere am Sonntag wurde die Inszenierung mit großem Applaus und Ovationen im Stehen honoriert.

„Sister Act“ ist noch bis Herbst 2013 im SI-Centrum zu sehen. Karten gibt es unter Telefon 0 18 05/44 44 oder unter www.musical.de.