Der Chef der ausländerfeindlichen Lega Nord nutzte die Gunst der Stunde - er war der erste, der vor die Kameras trat, als sich der Sieg des „Nein“ beim Referendum abzeichnet. Matteo Salvini sieht die Rechtspopulisten seiner Partei als Sieger der Abstimmung und machte umgehend klar: „Wir können es nicht erwarten, auf die Probe gestellt zu werden.“

 

Nicht nur die polarisierte Stimmung vor dem Referendum wusste der 43-Jährige geschickt zu nutzen. Wo er nur konnte - meistens in den Sozialen Netzwerken - positionierte er seine Slogans und wetterte gegen „die Mächtigen“ im Politikbetrieb. In der Flüchtlingskrise konnte er der Partei neue Popularität verschaffen, indem er die ausländerfeindliche Ausrichtung weiter vorantrieb. Hatte die Lega Nord bei den Wahlen 2013 gerade so die Vier-Prozent-Hürde geknackt, liegt sie in Umfragen derzeit bei mehr als 12 Prozent. Italien ist eines der Hauptankunftsländer für Flüchtlinge. In diesem Jahr kamen bereits mehr als 168 500 Menschen (Stand: Ende November) an den Küsten an.

Für die Lega Nord sitzen 19 Abgeordnete im Parlament. Salvini ist bekennender Euro-Gegner und bezeichnet die Währung immer wieder als „kriminell“. Auf Facebook postet er Fotos, die ihn mit Donald Trump, Wladimir Putin und Marine Le Pen zeigen. Die rechtspopulistische Partei, die es schon seit Ende der 80er Jahre gibt, ist vor allem im Norden Italiens erfolgreich: In Venetien und in der Lombardei stellt sie jeweils den Regionalpräsidenten. Im Süden versucht sie derzeit, Boden zu fassen.