Ein Verfahren gegen den Alt-Erzbischof Robert Zollitsch wird es nach dem veröffentlichten Abschlussbericht über den Missbrauch im Erzbistum nicht geben. Was die Staatsanwaltschaft Freiburg nun mitteilt.

Nach dem im April veröffentlichten Abschlussbericht über sexuellen Missbrauch durch Geistliche im Erzbistum Freiburg wird es kein Ermittlungsverfahren gegen Alt-Erzbischof Robert Zollitsch (84) geben. Die Prüfung des Berichts sei inzwischen abgeschlossen, teilte die Staatsanwaltschaft Freiburg am Montagabend auf Anfrage mit. Sie bestätigte damit online veröffentlichte Informationen der Tageszeitung „Badische Neueste Nachrichten“.

 

Der Bericht von Experten sieht nach früheren Angaben erhebliche Versäumnisse in der Amtszeit von Zollitsch, die bis 2013 gelaufen war. Der hohe Geistliche war von Februar 2008 bis März 2014 auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Meldungen nach Rom sind unterblieben

Ein Autor des Berichts hatte gesagt, Zollitsch habe als damaliger Erzbischof alles unterlassen, was kirchenrechtlich vorgeschrieben gewesen wäre. So seien eigentlich verpflichtende Meldungen von Missbrauchsfällen nach Rom unterblieben.

Zollitsch hatte im Oktober in einem Video schwerwiegende Fehler und persönliche Schuld eingeräumt. Schon vor der Veröffentlichung hatte er über einen Sprecher angekündigt, sich nicht zu dem Abschlussbericht zu äußern.

Acht Privatpersonen hatten nach Veröffentlichung des Berichts Strafanzeigen eingereicht. Diese werden nicht weiter verfolgt, wie die Staatsanwaltschaft nun weiter berichtete. Es haben sich demnach bei der Überprüfung „keine Anhaltspunkte auf weitere, bisher nicht verfolgte und noch verfolgbare Straftaten ergeben“.