Viele andere seiner Unternehmungen sind nie so wirklich ins Bewusstsein seiner Unterstützer und auch seiner Kritiker – und davon gab es nicht wenige – gerückt: Seine Karriere als Sportvermarkter in den 1970er Jahren und später seine Arbeit vor allem für die Fifa, wofür er als Dank einen echten, goldenen Weltmeister-Pokal bekam; sein Engagement in der Gesundheitshotellerie mit dem Mutterhaus der F. X. Mayr-Medizin am Wörthersee; sein Einsatz für die Björn-Steiger-Stiftung, deren Vorsitzender des Präsidialrats er bis zuletzt war; der Aufbau der Cinemaxx-Kinos; seine große Kunstsammlung, die er zu gerne dauerhaft im Neuen Schloss gezeigt hätte.

 

Der Unternehmer Rolf Deyhle hat viele Höhen, aber auch etliche Tiefen durchlebt, vor allem in der Zeit, als seine für Außenstehende unüberschaubar verschachtelte Unternehmensgruppe ins Wanken geriet. Später machte er sich in der Öffentlichkeit rar, war jedoch weiter auf der ganzen Welt unterwegs – wenn er nicht gerade in seinem Büro im SI-Centrum saß oder auf Sylt, seinem Zweitwohnsitz, war. Manchmal konnte man ihn auch im Gasthaus zur Linde in Möhringen beim Abendessen treffen, wo er dann von seinen neuesten Visionen erzählte. Die klangen oft so verrückt, dass es schwer fiel, alles zu glauben. Aber fast alle wurden früher oder später Realität.

Rolf Deyhle schloss nie schnell Freundschaften. Dazu hatte er zu viel erlebt, sich zu oft unbeliebt gemacht, hatte er zu viele Kritiker und Neider. Aber wen er ins Herz geschlossen hatte, konnte sich auf ihn verlassen. Kein Geburtstag ohne Blumengruß, kein Weihnachten ohne persönlich unterschriebene Karte. Seine Familie ging ihm über alles, Kinder waren für ihn der eigentliche Sinn des Lebens. Er hinterlässt seine Frau, zwei Töchter und vier Söhne.