Kenny Williams hat sich in einer Nacht- und Nebel-Aktion vermutlich in die USA abgesetzt.

Tübingen - Drei Wochen vor seinem ersten Saisonspiel ist Basketball-Bundesligist Tigers Tübingen in heller Aufregung: Sein Publikumsliebling Kenny Williams hat sich in einer Nacht- und Nebel-Aktion vermutlich in seine Heimat USA abgesetzt und die Verantwortlichen des Vereins genauso verärgert wie verwundert zurückgelassen.

 

Trainer Perovic ist menschlich enttäuscht von Williams

„Wir kennen zwar nicht die Gründe seines Verschwindens, aber dies stellt für mich die größte menschliche Enttäuschung dar, die ich bisher erlebt habe“, sagte Trainer Igor Perovic dem „Reutlinger General-Anzeiger“.

Verschwunden ist der 26 Jahre alte Amerikaner bereits am vergangenen Mittwoch. Die Tübinger haben keinen Kontakt zu ihm, schufen am Wochenende aber Fakten: Sie informierten die Öffentlichkeit, lösten Williams' Vertrag auf und verpflichteten mit dem Kanadier Velimir Radinovic vom Mitteldeutschen BC einen Nachfolger. Die Tigers sind überzeugt davon, dass sich ihr Center nach Miami abgesetzt hat, in mehreren Zeitungen sind bereits Details der Aktion nachzulesen.

Vorschuss abgeholt und Fernseher vertickt

So soll sich Williams noch am Dienstag einen Vorschuss auf sein Monatsgehalt abgeholt und innerhalb des Teams seinen neuen Fernseher verkauft haben. „Alle Zeichen deuteten darauf hin, dass es keine begründete Hoffnung gab, dass Williams zurückkehren würde“, verriet Geschäftsführer Robert Wintermantel der „Bild“-Zeitung.

Drei Jahre lang spielte der Amerikaner für die Schwaben, die Fans nannten ihn „Fear the beard“ („Fürchte den Bart“). Er war so populär, dass der Verein trotz dieser Flucht auf seiner Internetseite schrieb: „Die Tigers Tübingen hoffen für den Menschen Kenny Williams mit besten Wünschen auf eine sichere Zukunft. Mach's gut, Kenny!“