An der Stuttgarter Oper hat Peter Tschaikowskis Oper „Pique Dame“ in der in diesem Fall eher leicht psychedelischen Lesart von Jossi Wieler und Sergio Morabito Premiere gehabt. Das ist eine – nicht nur im Bühnenbild – verschraubte Angelegenheit.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Mit einer Drehbühnenfahrt sondergleichen, nämlich Frank Castorfs gewaltiger, unerschrocken politischer Inszenierung von Charles Gounods „Faust“, hatte die Saison an der Stuttgarter Staatsoper begonnen.

 

Nun endet sie, ebenfalls auf einer Drehbühne, diesmal gedanklich angeschuckt von den Hausregieherren Jossi Wieler und Sergio Morabito: vor und zurück geht die Reise, vom postsowjetischen Petersburger Hinterhof bis zur Vorzeit der Französischen Revolution.

Es gibt heftige Assoziationsgewitter und Albträume hoch zwei. Die dramaturgisch äußerst schräg gebaute Oper „Pique Dame“ von Peter Tschaikowski gestattet eine fast psychedelische Herangehensweise der Regisseure im verschraubt gebauten Bühnenbild von Anna Viebrock: gewissermaßen mit der (durchaus sadistisch getönten) Brille Fjodor Dostojewskis wird der Text, wenn es gut geht, auf seine Brüche hin gelesen. Mitunter sehr forderndes Staatsorchester unter Sylvain Cambreling und weitgehend große Zustimmung in der Stuttgarter Oper. Eine ausführliche Premierenbesprechung lesen Sie in unserer Dienstagsausgabe.