Das Popnotpop-Festival in Stuttgart will am Samstag mit spannenden Newcomern punkten. In diesem Jahr feiert Mit-Initiator Andreas Puscher die fünfte Auflage des Stelldicheins der Clubkultur.

Stuttgart - In den ersten Jahren hat Andreas Puscher zwei Wochen vor dem Popnotpop-Clubfestival kaum ein Auge zubekommen. Zu groß war die jährliche Anspannung vor dem laut eigener Aussage „sehr knapp kalkulierten Festival“. In diesem Jahr feiern die Initiatoren Andreas Puscher und Hannes Steim die fünfte Auflage ihres Stelldicheins der Clubkultur.

 

„Die Aufregung ist immer noch da, allerdings haben wir in den letzten Jahren viel gelernt“, sagt Puscher. Man könne fast schon von Routine sprechen. Die beteiligten Clubs wissen, was auf sie zukommt. Das war bei der ersten Ausgabe noch anders: „Der Aufwand, das Catering für jeden Club, die Technik, Türsteher und Betreuer bereitzustellen ist immens“, so Andreas Puscher. „Ich kann nicht sagen, wie viele Kilometer ich beim ersten Festival zu Fuß zurückgelegt habe.“Puscher, den alle „Pese“ nennen, kommt früh im legendären Münchner Atomic Café in Kontakt mit der Szene aus Musikern und Veranstaltern. Mit seiner eigenen Band nimmt er schließlich sein zweites Studioalbum in Stuttgart auf. Der Liebe wegen bleibt er in der Stadt, auch wenn ihm die Stuttgarter Musiklandschaft in puncto Konzerte und Liveveranstaltungen zunächst gar nicht gefällt.

Unbekannte Bands bekommen Starthilfe

So ruft er zusammen mit Hannes Steim im Jahr 2010 das Popnotpop-Festival ins Leben. Das Konzept: bis dato unbekannte Bands zu einem Eintagesfestival in die Stadt zu holen. So kommen Bands nach Stuttgart, die den Weg in die in Sachen Pop oft vernachlässigte Landeshauptstadt sonst nicht finden würden. Unter dem Namen „Popnotpop“ veranstalten sie seit 2011 auch abseits des Festivals Konzerte in Stuttgart. Mal buchen sie die inzwischen weit bekannte Band Junip in den Wagenhallen, mal lassen sie die Sängerin Dena, die erst kürzlich ihr Debütalbum veröffentlichte, im Zwölfzehn auftreten. „Durch die Konzerte haben wir über das Jahr hinweg die Möglichkeit, die Marke Popnotpop in der Region zu verbreiten“, erklärt Puscher.

Die meisten Bands fühlen offenbar wohl in Stuttgart. Erst kürzlich trat die Band The/Das auf und war „völlig aus dem Häuschen“, so Puscher. Solch eine Stimmung hätten sie auf ihrer bisherigen Tour noch nicht vorgefunden. Wenn er sich an die Höhepunkte des Clubfestivals erinnert, fallen ihm viele Anekdoten ein. 2010 hatte die Band FM Belfast beim ersten Festival den gesamten Club Schocken in eine Ausnahmestimmung versetzt. Puscher und Steim bewiesen ihr gutes Gespür für vielversprechende Newcomer: FM Belfast starteten kurz darauf international durch und spielen seither auf den großen Festivalbühnen.Popnotpop hat bei seinen Besuchern ein gutes Image – sie vertrauen den Initiatoren und deren musikalischem Programm. Trotzdem bleibt das Festival eine Liebhaberangelegenheit mit hohem Risiko für die Veranstalter. Deswegen sind andere Ideen wie ein Sommerfestival am Stuttgarter Hafen oder ein zweitägiges Festival im Moment noch nicht verwirklicht. Beschweren möchte sich Andreas Puscher aber trotzdem nicht: „Man muss sich was trauen – auch wenn die Unterstützung von der Stadt bis zu den Besuchern zunächst nicht da ist.“

Festival ist ein hohes Risiko für die Veranstalter

Auch für das Festival am Samstag haben Puscher und Steim ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Da wäre zum Beispiel Adam Tensta, der schwedische Rapper und Grammy-Gewinner, der kurz vor der Veröffentlichung seines neuen Soloalbums steht. Oder der Folksänger L’Aupaire, dessen außergewöhnliche Stimme Aufsehen erregt. Nach 0.30 Uhr bieten DJs von Indie bis House und Techno Tanzmusik bis in die Morgenstunden.

Information - Das Popnotpop-Festival findet am Samstag, 8. November, auf insgesamt sieben Bühnen statt. Die Eintrittskarten kosten im Vorverkauf 16 und an der Abendkasse 19 Euro. Der Einlass ist von 20 Uhr an, von 0.30 Uhr an gibt es an der Abendkasse ein ermäßigtes Clubticket für sechs Euro. Weitere Informationen unter www.popnotpop.de.

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