Die Wunschliste ist lang. Die Sillenbucher Lokalpolitiker haben viele Vorschläge dafür, wie sich der öffentliche Nahverkehr im Stadtbezirk verbessern ließe.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Sillenbuch - Die Anträge der Fraktionen als Ergänzung zum Nahverkehrsplan befassten sich unter anderem mit den Buslinien 65, 66 und 131. „Der 131er ist in Heumaden schlecht angebunden an die Stadtbahn und andere Busse“, sagte Bernhard Angelé (AfD) in der Bezirksbeiratssitzung am Mittwochabend. Er wünscht sich eine Weiterführung der Linie über die Haltestelle „Schemppstraße“ und die Kemnater Straße. „Das würde vielen Menschen nutzen“, so Angelé. Da der Bus auch nach Kemnat und Scharnhausen fährt, schlug Philipp Kordowich (CDU) vor, diesen Punkt in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Gemeinderat von Ostfildern zu besprechen. Dasselbe gelte auch für eine Verlängerung der U 7 bis Esslingen, welche die Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus anregte. Eine Abstimmung über diese Anträge erfolgte aus diesen Gründen nicht.

 

Dieter Grötzinger (Grüne) schlug vor, die Linie 66 in einen Orts- oder Einkaufsbus umzuwandeln, wie es ihn bereits in Weilimdorf und Botnang gebe. „Er könnte als Zubringer zur Sillenbucher Meile dienen“, erklärte Grötzinger. Um Kurzstrecken kostenlos anbieten zu können, könnte bei den Händlern der Sillenbucher Meile anfragt werden, ob sie sich vorstellen könnten, den Bus über Werbeflächen zu finanzieren, schlug der SPD-Sprecher Ulrich Storz vor. Kordowich regte an, alle Themen den 66er-Bus betreffend in einem separaten Antrag zusammenzufassen und diesen auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen des Gremiums zu setzen. Diesem Vorschlag schlossen sich die anderen an.

Antrag abgelehnt

Zur Sicherung der langfristigen Finanzierung des Nahverkehrs schlug die Fraktion SÖS-Linke-Plus vor, die Einführung einer Citymaut oder einer Nahverkehrsabgabe zu prüfen. „Irgendwann wird das nötig sein, weil die Kosten nicht mehr über die Fahrpreise abdeckbar sein werden“, sagte Manfred Riesle. Das Gremium allerdings lehnte den Antrag der Fraktion ab.

Bereits vor der Sitzung hatten die Lokalpolitiker drei interfraktionelle Anträge ausgearbeitet. Darin wünschen sie eine Verbesserung des ÖPNV im Stadtbezirk Sillenbuch, etwa durch eine Ausweitung der Betriebszeiten der U 8 auf die Abendstunden und das Wochenende, und eine Verbesserung des Angebots der U 15 auf dem Abschnitt Ruhbank bis Heumaden. Außerdem plädieren die Bezirksräte für eine Entlastung der U 7, etwa durch zusätzliche Bahnen zur Hauptverkehrszeit, für einheitliche Takte zu Schulzeiten und in den Ferien auf der Linie U 15 und der Buslinie 65 sowie für eine Verbesserungen der Anschlüsse der Buslinien 65 und 66 an die Stadtbahnlinie U 7 in Sillenbuch und Heumaden. In einem weiteren Antrag wird die Verbesserung der Anbindung und des Angebots der Linie 65 gewünscht, ebenso einen barrierefreien Ausbau einiger Bus- und Bahnhaltestellen.

Eine Busverbindung vom Neckartal zum Flughafen/Messe wünschen sich die Lokalpolitiker in ihrem dritten Antrag. Das könne durch eine Verlängerung der Buslinie 65 oder durch die Beibehaltung der Linie 79 realisiert werden, Letztere will die SSB allerdings einstellen. Alle drei Anträge wurden vom Bezirksbeirat einstimmig beschlossen.

Parksituation verbessern

In der Sitzung wurden zudem schriftliche Anfragen zum Nahverkehrsplan gestellt. Darin ging es unter anderem um die Mobilität an Haltestellen. „An der Haltestelle Schemppstraße haben wir das Stadtmobil, Pedelecs, Leihräder, einen Taxi-Halt und natürlich Bus und Stadtbahn“, sagte Storz. „Wir möchten anfragen, wo es im Stadtbezirk weitere Stellen für solche Angebote geben könnte.“ Eine Anfrage zur Parkplatzsituation an der Haltestelle „Heumaden“ kam von den Grünen. „Wir hätten gerne, dass untersucht wird, wie man die Parksituation dort verbessern kann“, sagte Grötzinger.