Das Eisenbahnbundesamt (Eba) weiß noch nicht, wann das nach drei Entgleisungen gesperrte Gleis 10 im Stuttgarter Hauptbahnhof wieder freigegeben werden kann. Ebenfalls in der Schwebe ist das Zulassungsverfahren für neue S-Bahnen.

Stuttgart - Das Eisenbahnbundesamt (Eba) in Bonn weiß noch nicht, wann das nach drei Entgleisungen vollständig gesperrte Gleis 10 im Stuttgarter Hauptbahnhof wieder freigegeben werden kann. „Ein Zeitpunkt lässt sich jetzt noch nicht absehen“, erklärte ein Sprecher der Kontrollbehörde auf Anfrage. Man könne nur das Material auswerten, das der Antragsteller vorgelegt habe. Die Bahn habe erst kurz vor Weihnachten eine große Menge an Unterlagen übergeben. Diese müssten nun zunächst sortiert und dann geprüft werden. „Erst nach dem Abschluss der Auswertung können wir sagen, ob die vorgelegten Dokumente für eine abschließende Bewertung ausreichen“, so das Eba.

 

Auch das Zulassungsverfahren für die 83 neuen S-Bahnen vom Typ ET 430, die von Juli an auf allen sechs Linien in der Region Stuttgart verkehren sollen, ist bei der Bonner Behörde noch immer in der Schwebe. „Wir haben am 23. Dezember vom Hersteller Bombardier neue Unterlagen erhalten, die wir nun überprüfen“, erklärte ein Eba-Sprecher. Auch in diesem Fall könne noch nicht gesagt werden, wann das Zulassungsverfahren beendet sei.

Der Verband Region Stuttgart (VRS), Träger des S-Bahn-Verkehrs in der Region, hat aber schon Fortschritte ausgemacht. „Das Verfahren läuft noch, aber inzwischen sind einige Hürden bereits aus dem Weg geräumt worden“, betonte die VRS-Sprecherin Dorothee Lang. Auch der Vertragspartner Bahn, der die neuen S-Bahnen bei dem Hersteller bestellt habe, rechne fest damit, dass sie vom 1. Juli an im gesamten Stuttgarter S-Bahn-Netz eingesetzt werden könnten. Zu diesem Zeitpunkt tritt der neue, zwischen VRS und Bahn geschlossene S-Bahn-Vertrag in Kraft, der bis 2028 läuft. Darin hat sich die Bahn verpflichtet, auf allen Strecken nur noch neue S-Bahn-Züge des Typs ET 430 einzusetzen.