In Baiersbronn, auf dessen Gemarkung mit rund 6500 Hektar Fläche ein Großteil des geplanten gut 10 000 Hektar großen Nationalparks liegen soll, ist die Stimmung gelassen. „Es war ruhig die letzten Wochen und während der Sommerpause“, sagte der parteilose Rathauschef Michael Ruf. „Der Nationalpark wird kommen, ich muss damit umgehen und das Bestmögliche für die Region daraus machen.“ In seiner Gemeinde hatten sich sowohl der Gemeinderat wie auch die Bürger eigentlich gegen das Schutzgebiet ausgesprochen.

 

Kritisiert werde weiterhin, dass es im Nationalparkrat nur einen Sitz pro betroffener Gemeinde geben soll. „Wir wünschen uns eine Sitzverteilung, die der vom Nationalpark betroffenen Gemarkungsgröße entspricht: Ein Sitz pro 1000 Hektar“, sagte Ruf.

Ganz anders die Einschätzung von Andreas Fischer, einem der vehementesten Gegner der Parks. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Region mit der Einrichtung eines Nationalparks abfinden wird“, sagte er. „Je mehr die Grün-Rote Landesregierung die Bürgerinnen und Bürger ignoriert und an der Nase herumführt, desto tiefer werden die Gräben.“ Von Versprechungen sei nur ein „eingestürztes Lügengebäude geblieben.“

Fischer und seine Mitstreiter lehnen den Park als „großflächiges Versuchslabor für die Naturschutzideologie“ ab und befürchten für die Bürger Kosten in Millionenhöhe für Verwaltung und Organisation des Gebietes.