Das Sportbad soll nun doch auf dem ehemaligen Güterbahnhofgelände in Bad Cannstatt gebaut werden. Das dort geplante Hotelprojekt samt Tankstelle und Schnellimbiss wird wohl nicht realisiert.

Stuttgart - Das rund 25 Millionen Euro teure Sportbad wird – sofern es tatsächlich gebaut wird – auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal in Bad Cannstatt entstehen. Das hat Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) am Freitag im Bäderausschuss des Gemeinderats mitgeteilt. Der von ihm favorisierte Standort auf dem Areal des ehemaligen Straßenbahn-Depots an der Mercedesstraße stünde nicht zur Verfügung. Das Küchenstudio, das dem Sportbad weichen müsste, habe unannehmbare Forderungen als Voraussetzung für die vorzeitige Kündigung gestellt. Der Betrieb hat einen Mietvertrag bis 2020 und eine Option auf weitere fünf Jahre. Die Verhandlungen seien beendet.

 

Voraussetzung dafür, dass die Stadtverwaltung mit der Planung des Sportbads an der Ecke Mercedes-/Daimlerstraße im Neckarpark beginnen kann, ist ein Beschluss des Gemeinderats, das ursprünglich an dieser Stelle vorgesehene Hotelprojekt nicht weiterzuverfolgen. Zur Erinnerung: Der ehemalige Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) hatte in seinen letzten Amtstagen für sich entschieden, dem Erfinder der so genannten Carloft-Hotels, dem Berliner Architekten Manfred Dick, eine Option für sein Projekt auf dem Areal zu gewähren.

Hotels plus Tankstelle und Schnellimbiss

Dieses sähe zwei Hotels mit 158 und 246 Zimmern vor. Der Clou: das Auto wird nicht in der Tiefgarage geparkt, man nimmt es stattdessen mit auf die Etage. 64 solcher Wohn-Parken-Suiten würden im Neckarpark angeboten, 331 Stellplätze sind insgesamt eingeplant. Als Termine für den Baubeginn werden Mitte und Ende des kommenden Jahres genannt, die Fertigstellung könnte 2016 und 2017 erfolgen, und das Investitionsvolumen würde sich auf insgesamt 90 Millionen Euro belaufen. Im Erd- und im Obergeschoss sind andere Nutzungen geplant, konkret sind ein Show-Room für Elektrofahrzeuge genannt worden sowie eine Total-Tankstelle (auch für batterie- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge) und ein Restaurant von McDonald’s.

Diese Zusage steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Gemeinderats. Das Gremium muss, falls es die Sportbadpläne an dieser Stelle weiterverfolgen will, nun aktiv sein Plazet versagen. Dafür gibt es eine Mehrheit. Der Widerstand der öko-sozialen Mehrheit richtet sich aber weniger gegen die Hotels als gegen das Duo Tankstelle und Schnellimbiss.

Bürgermeister Föll hat im Bäderausschuss außerdem mitgeteilt, dass Ende Juni die Anträge bei Land und Bund auf eine finanzielle Förderung des Sportbads abgegeben wurden. Bekanntlich waren die städtischen Bäderbetriebe damit im ersten Versuch kläglich gescheitert, wofür Föll und die Leiterin Anke Senne heftige Kritik einstecken mussten.

Die Standort-Varianten