Der Generalbundesanwalt legte nahe, dass seine Behörde auch gegen einen Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes ermittelt, der bei einem der Morde am Tatort war. Auf eine entsprechende Frage antwortete Range, seine Behörde habe alle entsprechenden Verfahren an sich gezogen. Ziercke sagte, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass dieser Mann auch an anderen Tatorten gewesen sei.

Mit Nachdruck verteidigte Ziercke die Arbeit der Polizei in den vergangenen Jahren. Die Ermittler seien im Zusammenhang mit den Morden an den türkischen und dem griechischen Kleingewerbetreibenden allen Spuren nachgegangen. Es habe durchaus Anlässe gegeben, Glücksspiel, Drogenhandel und mafiöse Kontakte als Mordmotiv zu überprüfen. Auf eine entscheidende Spur sei man bei den Ermittlungen damals aber nicht gestoßen. Nach dem untergetauchten Rechtsextermistentrio, das bereits seit dem Jahr 1998 mit Haftbefehl gesucht worden war, sei intensiv gefahndet worden. Zu Berichten, eine geplante Verhaftung der drei sei damals kurzfristig abgesagt worden, wollte sich Ziercke nicht äußern. Das sei Sache des Landes.

 

Mehrere Tausend ungeklärte Fälle werden erneut überprüft

Die Bundesanwaltschaft und das Bundeskriminalamt haben eine Öffentlichkeitsfahndung gestartet. Sie hoffen, dadurch Hinweise zu bekommen, wo sich die mutmaßlichen Mitglieder des "NSU", Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos, in den vergangenen Jahren aufgehalten haben. Dabei geht es insbesondere um Campingplätze und Kfz-Anmietungen.

Nach Angaben Zierckes werden mehrere Tausend bisher ungeklärte Fälle mit einem möglichen rechtsextremen Hintergrund nun erneut überprüft.