Mitarbeiter der Forstbehörde in Nepal haben einen seltenen Schneeleoparden eingefangen, das Tier war verletzt. Warum es außerhalb seines angestammten Territoriums unterwegs war, ist unklar.

Normalerweise sind sie im Himalaya auf über 3500 Meter unterwegs: Schneeleoparden. Nun ist in Nepal eines der scheuen Tiere auf nur rund 150 Metern über dem Meer entdeckt worden – weit weg vom gewöhnlichen Lebensraum der Raubkatze. Sie seien sehr erstaunt gewesen, den flinken Kletterer im dünn besiedelten Urlabari im Osten des Landes anzutreffen, sagte ein örtlicher Forstbehördenmitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

 

Nachdem Einheimische das Tier bei Versuchen, es einzufangen, mit Bambusstöcken verletzt hätten, werde es nun bei der Forstbehörde gepflegt. Anschließend solle es voraussichtlich ausgewildert werden. Warum der Leopard in einer so tiefen Höhenlage unterwegs war, war unklar.

Der „Gest der Berge“ wird selten gesichtet

Schneeleoparden werden auch „Geist der Berge“ genannt, weil sie kaum gesichtet werden. Nach Angaben der Umweltstiftung WWF gibt es noch rund 4200 bis 6400 Schneeleoparden, die in den Hochgebirgen Zentralasiens und des Himalayas in Freiheit leben. Sie sind in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft.

Zum Verhängnis werden den Tieren unter anderem Konflikte mit Menschen: Teils überschneiden sich Weideflächen mit den Jagdgebieten der Schneeleoparden. Angriffe auf Vieh sind die Folge, woraufhin Hirten die Raubkatzen häufig töten.

Zudem verstärke die Klimakrise das Konfliktpotenzial, sagte der Chef des Naturschutzgebiets der nepalesischen Annapurna-Region, Rabin Chaudhary. Schneeleoparden leben oberhalb der Baumgrenze - die sich im Zuge der Erwärmung immer weiter in Richtung Gipfel verschiebt. Der Lebensraum für die Tiere schrumpfe dadurch stark, heißt es vom WWF. Die Schneeleoparden weichen teils in besiedelte Gebiete aus - und kommen damit näher zu Menschen und Nutztieren, wie Chaudhary sagt.