Eins ist bei diesem eigenwilligen Jahrhundertrückblick sicher: Geschichte schreibt der Zufall. Auch Allan Karlssons Abgesang auf die Pantoffelträgertage im Altenheim wird in Herngrens skurrilem Roadmovie als Verkettung teils absurd komischer Zufälle inszeniert: Ließe Allan auf seiner Flucht nicht einen Koffer mitgehen, in dem sich ungeschickterweise fünfzig Millionen Kronen verstecken, bekäme er kein Problem mit einer mordlustigen Motorradgang. Hätte er mehr Kleingeld in der Tasche, würde er nicht an einem gottverlassenen Flecken Erde aus dem Bus hinaus geworfen. Und bräuchte er nicht eine Pause vom vielen Laufen, stieße er nie auf den Einsiedler und Gelegenheitsdieb Julius (Iwar Wiklander), der ihn fortan bei seinen Abenteuern begleiten wird.

 

Wohin genau es gehen soll, wissen die beiden selbst nicht so genau. Nur weg von den Kriminellen, die hinter ihnen her sind. Ungewollt (wie auch anders?) hinterlassen sie auf ihrer Flucht eine skurrile Spur der Verwüstung. Den ersten ungebetenen Gast vergessen sie über Nacht im Kühlraum und müssen am nächsten Morgen erstaunt feststellen, dass er schockgefrostet wurde. Den zweiten erwischt das Hinterteil der bereits erwähnten Elefantendame, und auch für den Dritten nimmt es kein gutes Ende. Nur die beiden Oldies selbst kommen stets ungeschoren davon. Mit strategischem Denken hat das allerdings wahrlich wenig zu tun. Wenn das Leben einem Steine in den Weg wirft, hilft für Allan und Co. nur eines: darüber klettern.

Der Film ist eine Absage an das ewige Grübeln

Besonders deutlich wird das durch den Kontrast zur Figur des unzufriedenen Dauerstudenten Benni (David Wiberg), den Dritten im Bunde. Der ist so verkopft, dass er kaum mehr einen geraden Satz herausbekommt. Sich für irgendwas entscheiden, das kann er schon lange nicht mehr. Für was auch, wenn einem so viele Möglichkeiten offen stehen? Vom Fleck kommt er so, anders als Allan, allerdings nicht.

Überhaupt ist der Film bis zu seinem herrlich verrückten Ende bestimmt von einer Absage an das ewige Grübeln, das strategische Vorausplanen und das bohrende Genau-wissen-wollen. Das Leben ist, wie es ist. Und es kommt, was kommt. Planend ausgehen kann man nur von einem: Der Zufall holt uns früher oder später sowieso wieder ein.

Hauptfigur trinkt sich durch die Weltgeschichte

Wie der Roman springt auch die Verfilmung zwischen zwei Zeitebenen hin und her: Neben der eigentlichen Geschichte zeigen Rückblenden, wie sich Karlsson im Laufe seiner hundert Lebensjahre mit liebenswert naivem Zweckrationalismus durch die Weltgeschichte trinkt und es dabei immer schafft, dort zu landen, wo sich das historisch Entscheidende abspielt – natürlich stets ohne die leiseste Ahnung zu haben, wo er gerade hineingerät.

Der spanische Diktator Franco erwählt den Unbedarften aus Dankbarkeit als Saufkumpan, nachdem dieser ihm aus Versehen das Leben gerettet hat. Und das, obwohl Allan ursprünglich auf der Seite der Franco-Gegner die Freiheit verteidigen wollte. Mit dem Bruder von Albert Einstein landet er ein paar Jahre später in einem russischen Arbeitslager, in den USA ist er dem Physiker Oppenheimer versehentlich beim Bau der Atombombe behilflich.

Geschichte schreibt der Zufall

Eins ist bei diesem eigenwilligen Jahrhundertrückblick sicher: Geschichte schreibt der Zufall. Auch Allan Karlssons Abgesang auf die Pantoffelträgertage im Altenheim wird in Herngrens skurrilem Roadmovie als Verkettung teils absurd komischer Zufälle inszeniert: Ließe Allan auf seiner Flucht nicht einen Koffer mitgehen, in dem sich ungeschickterweise fünfzig Millionen Kronen verstecken, bekäme er kein Problem mit einer mordlustigen Motorradgang. Hätte er mehr Kleingeld in der Tasche, würde er nicht an einem gottverlassenen Flecken Erde aus dem Bus hinaus geworfen. Und bräuchte er nicht eine Pause vom vielen Laufen, stieße er nie auf den Einsiedler und Gelegenheitsdieb Julius (Iwar Wiklander), der ihn fortan bei seinen Abenteuern begleiten wird.

Wohin genau es gehen soll, wissen die beiden selbst nicht so genau. Nur weg von den Kriminellen, die hinter ihnen her sind. Ungewollt (wie auch anders?) hinterlassen sie auf ihrer Flucht eine skurrile Spur der Verwüstung. Den ersten ungebetenen Gast vergessen sie über Nacht im Kühlraum und müssen am nächsten Morgen erstaunt feststellen, dass er schockgefrostet wurde. Den zweiten erwischt das Hinterteil der bereits erwähnten Elefantendame, und auch für den Dritten nimmt es kein gutes Ende. Nur die beiden Oldies selbst kommen stets ungeschoren davon. Mit strategischem Denken hat das allerdings wahrlich wenig zu tun. Wenn das Leben einem Steine in den Weg wirft, hilft für Allan und Co. nur eines: darüber klettern.

Der Film ist eine Absage an das ewige Grübeln

Besonders deutlich wird das durch den Kontrast zur Figur des unzufriedenen Dauerstudenten Benni (David Wiberg), den Dritten im Bunde. Der ist so verkopft, dass er kaum mehr einen geraden Satz herausbekommt. Sich für irgendwas entscheiden, das kann er schon lange nicht mehr. Für was auch, wenn einem so viele Möglichkeiten offen stehen? Vom Fleck kommt er so, anders als Allan, allerdings nicht.

Überhaupt ist der Film bis zu seinem herrlich verrückten Ende bestimmt von einer Absage an das ewige Grübeln, das strategische Vorausplanen und das bohrende Genau-wissen-wollen. Das Leben ist, wie es ist. Und es kommt, was kommt. Planend ausgehen kann man nur von einem: Der Zufall holt uns früher oder später sowieso wieder ein.