Aus dem Stiftungskapital, das nach dem Bau der Schule in Anlagevermögen umgewandelt wird, soll auch der Bau einer Probebühne für die Spitzentänzer der Kompanie bezahlt werden, den die Württembergischen Staatstheater zunächst zurückgestellt hatten, um die Kosten nicht weiter in die Höhe zu treiben. Anlass für die Sparbemühungen war, wie berichtet, eine Überprüfung der Kalkulation durch das Büro Drees & Sommer. Im April hatten die Gutachter die Baukosten für den mehrteiligen Gebäudekomplex in Hanglage am Urbansplatz auf mindestens 50 Millionen Euro veranschlagt. OB Kuhn und der Gemeinderat zeigten sich seinerzeit geschockt und machten für die Kostenexplosion Planungsfehler der staatlichen, dem Finanzministerium unterstellten Bauverwaltung verantwortlich. Ein neuer Standortsuchlauf wurde zwar angekündigt, dann aber als wenig Erfolg versprechend verworfen. In Gesprächen zwischen Stadt, Land und der Ballettintendanz gelang es, den Kostendeckel durch Einsparungen auf 44,9 Millionen Euro festzuzurren.

 

Mittlerweile haben sich Stadt und Land auch auf den Kaufpreis für das landeseigene Areal verständigt, den die Stadt als hälftiger Finanzier an das Land zu entrichten hat: knapp 2,2 Millionen Euro. Auch dieser Betrag wird aus dem Stiftungsvermögen beglichen. Zuletzt war es dem Finanzstaatssekretär Ingo Rust (SPD) gelungen, aufkommende Unstimmigkeiten mit dem Münchener Architektenbüro Burger Rudacs über die Fassadengestaltung aus dem Weg zu räumen.

Für den Stiftungsgeber Porsche rentiert sich das Sponsoring in doppelter Hinsicht. Zum einen werden zehn Millionen Euro als Betriebsausgabe verbucht, damit spart das Unternehmen auf das eingesetzte Kapital 30 Prozent Steuern. Zum anderen festigt das Engagement das Image des Sportwagenherstellers als Förderer der Kunst – und kompensiert damit ein bisschen die Tatsache, dass die Porsche AG mittlerweile durch die steuerliche Einheit mit dem VW-Konzern (Organschaft) nur noch etwa ein Fünftel der bisherigen Gewerbesteuer an seinen Standorten in der Region zahlt. Nach StZ-Informationen macht dies allein für die Landeshauptstadt ein jährliches Minus von 40 bis 50 Millionen Euro aus. Von einem anderen Sponsorenprojekt hat sich der Konzern hingegen wohl definitiv verabschiedet: Das noch von Alt-OB Wolfgang Schuster (CDU) geplante Mobilitäts- und Erlebniszentrum in Bad Cannstatt wird laut Finanzvorstand Meschke „in den nächsten Jahren nicht unterstützt“.