Die frühere Landesministerin und Getreue des Ex-Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) wird als neue VfB-Aufsichtsratschefin in Stuttgart wieder sichtbar. Nicht alle freuen sich.

Länger als ein Jahrzehnt ist es her, dass Tanja Gönner aus dem Stuttgarter Talkessel verschwand – geteert und gefedert wie in einem Lucky-Luke-Westerncomic, in dem am Ende die Bösen geschlagen und mit grimmiger Miene entfliehen. Jetzt ist die CDU-Politikerin wieder da. Gut, sie hatte schon im Herbst 2022 im Aufsichtsrat des VfB Stuttgart Platz genommen. Doch mitgekriegt haben das nur die echten Fußballfreaks. Mit der Wahl zur Aufsichtsratsvorsitzenden aber setzt die 53-jährige Juristin Fantasien und Emotionen frei, die aus alten Verletzungen herrühren. „Muss es unbedingt Gönner sein?“ So hebt ein Tweet im digitalen Netz an. „Ich kann die leiden wie Zahnweh.“ Der Aufstieg Gönners an die Spitze des VfB-Aufsichtsrats wird als Sieg der Investoren aus der Wirtschaft über die Fanbasis des Vereins wahrgenommen. Die Frau polarisiert. Immer noch.