Der neue Jugendgemeinderat setzt sich aus neun Neulingen und sechs Amtsinhabern zusammen. Die Wahlbeteiligung liegt bei 12 Prozent und ist damit etwas geringer als vor drei Jahren.

Fellbach - Neun Neulinge bringen frischen Wind in den 15-köpfigen Jugendgemeinderat. Gemeinsam mit sechs bewährten Kräften wollen sie sich in den nächsten drei Jahren für die Interessen ihrer Altersgenossen einsetzen. Stimmenkönigin ist Alea Hagener, die in der zu Ende gehenden Amtsperiode Vorsitzende des Jugendgemeinderats war. Wiedergewählt wurden auch Tammy Lee Bren, Phong Pham, Jelena Mackeprang, Svenja Bickert und Jonathan Bechtle. Neu im Gremium sind Peter Bratenstein, der mit dem zweitbesten Stimmergebnis einzog, sowie Helin Gönulalan, Tatjana Stephan, Carlotta Scheel, Lukas Schiller, Rebekka Kohnle, Alexander Schaupp, Max Seiter und Anastasia Xanthopoulou.

 

Wahlbeteiligung etwas geringer

Fast alle der 30 Kandidaten, die sich um einen Sitz beworben hatten, kamen am Mittwoch ins blueU. Auch Oberbürgermeister Christoph Palm wollte live erleben, wie der Stadtjugendreferent Stephan Gugeller-Schmieg in der Kulturkneipe des Jugendhauses die Ergebnisse verkündet. Kurz nach 19 Uhr war es soweit. Neun Tage lang hatten Fellbachs Jugendliche Zeit, online den neuen Jugendgemeinderat zu wählen. Von den 2776 wahlberechtigten Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren hatten 335 ihre Stimmen abgegeben. „Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 12,07 Prozent, das ist etwas weniger als bei der vorigen Wahl“, sagte Gugeller-Schmieg.

„Produktiv und diskussionsfreudig“

Der neue Jugendgemeinderat wird am 9. Dezember im Rathaus zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen. Die letzte Zusammenkunft des alten Gremiums, dessen scheidende Mitglieder in der Gemeinderatssitzung am 1. Dezember offiziell verabschiedet werden, nutzte der OB für Lob. Sie seien besonders produktiv und diskussionsfreudig gewesen und hätten viel bewirkt, sagte Palm. „Das sage ich nicht nach jeder Wahlperiode.“ Sie seien oft und lange bei den Sitzungen des Gemeinderats dabei gewesen und hätten immer wieder Impulse gegeben. Auch über die Stadtgrenzen hinaus. Aus dem „tollen Jugendforum“ seien in den Partnerstädten Meißen und Erba Initiativen für Jugendgemeinderäte entstanden. Außerdem werde der Wunsch, das Rebstock-Festival wieder mehr in der Stadt zu verorten, mit dem Umzug ins Atrium der Schwabenlandhalle in Erfüllung gehen.

Was Fellbach schon lange weiß, hat nun auch der Landtag von Baden-Württemberg gemerkt und beschlossen, dass Jugendliche an kommunalpolitischen Entscheidungen beteiligt werden sollen. Fellbach sei schon einige Schritte voraus, sagte Palm. „Bei uns hat der Jugendgemeinderat ein Antrags- und Rederecht im Gemeinderat, was leider selten ausgeübt wird.“ Der OB ermutigte die Jugendgemeinderäte, sich zu trauen, zu fragen und etwas zu sagen.

Gabi Rudy, die mit Gugeller-Schmieg die Jugendgemeinderäte betreut, fand das Miteinander in der vergangenen Amtsperiode „super gut“. Niemand sei ausgegrenzt worden. Das sei nicht überall so. Beim Treffen von Jugendgemeinderatsbetreuern hätten Kollegen von Anfeindungen unter Schulen berichtet und über mangelnde Sitzungsbeteiligung geklagt. Auch das sei in Fellbach anders, sagte Gabi Rudy. „Wir sind im Land einer der Jugendgemeinderäte, die am besten laufen.“ Die Landeszentrale für politische Bildung plane im nächsten Jahr ein Projekt zum Thema Jugendbeteiligung und sei auf Fellbach als Vorbild aufmerksam geworden. „Es kann sein, dass sie auf uns zukommen.“

Auch der Stadtjugendreferent ist stolz darauf, dass sich Jugendliche mit Lust und Power einbringen und von den Stadträten unterstützt werden. „In Fellbach werden Jugendliche extrem ernst genommen.“ Das sehen die genauso. „Wir werden respektiert, und die Stadt gibt uns die Grundlage für eine gute Arbeit, die uns viel Spaß macht“, sagte die alte und neue Jugendgemeinderätin Alea Hagener.