Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Winnenden - Ein Krankenhaus ist kein Betrieb für entbehrliche Luxusgüter, den man nach eigenem zeitlichen Belieben einrichten kann. Zumindest die medizinische Grundversorgung muss sofort, von der ersten Sekunde an, perfekt funktionieren. Dass dies der Fall war, hat sich gezeigt, noch bevor der erste Patient planmäßig von Waiblingen nach Winnenden transportiert worden war. Schon vor dem offiziellen Start hatte die Notfallaufnahme morgens ihren ersten Einsatz gemeistert, am Abend folgte die erste erfolgreiche Operation.

 

Doch es läuft noch nicht alles rund im neuen Krankenhaus. Das räumt der Klinikdirektor unumwunden ein. Mehrere Aufzüge laufen nicht, weil sie im Echtbetrieb erst noch feinjustiert werden müssen, bei der Essensausgabe passieren Pannen, weil Technik und Personal noch nicht aufeinander abgestimmt sind. Ein ungeahnter Patientenansturm in der Notaufnahme verursacht in der Urlaubszeit lange Wartezeiten. Alles ist irgendwie erklärlich. Und, Hand aufs Patientenherz: waren die Bedingungen an den Altstandorten in Backnang und Waiblingen etwa besser?

Dennoch sollte sich der Betrieb bald einspielen, denn weitere Negativschlagzeilen könnten diejenigen abschrecken, die nicht auf die Notaufnahme angewiesen sind. Diese Wahlpatienten nämlich brauchen wiederum die Rems-Murr-Kliniken, um statt roter so schnell wie möglich schwarze Zahlen schreiben zu können.