Die Zufahrt zu den drei geplanten neuen Flüchtlingsunterkünften in Stammheim soll über den Sonatenweg erfolgen, nicht mehr über die Ottmarsheimer Straße. Der örtliche Bezirksbeirat hat sich jüngst mit dem Thema befasst.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stammheim - Der Gemeinderat hat beschlossen, dass an der Ottmarsheimer Straße drei neue Unterkünfte für Flüchtlinge gebaut werden. Mit den Arbeiten für die Systembauten soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Bis zu 243 Flüchtlinge könnten im kommenden Jahr dann dort einziehen. Der Standort war bei der Sitzung des Bezirksbeirates im Juli kontrovers diskutiert worden. Auch die Lage der Zufahrt, die ursprünglich über die Ottmarsheimer Straße und damit vorbei an drei Kindertageseinrichtungen führen sollte, hatten Lokalpolitiker und Anwohner kritisiert.

 

Nun hat die Stadtverwaltung nachgebessert und den Stammheimer Bezirksbeiräten in deren jüngsten Sitzung eine neue Variante präsentiert. Diese sieht so aus, dass zunächst die Baustellenfahrzeuge und später die Versorgungsfahrzeuge der Müllabfuhr oder gegebenenfalls Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, Polizei und Sanitäter von unten über die Segelfalterstraße und den Sonatenweg zu den Einrichtungen gelangen. „Dazu wird ein Teil des dortigen Feldweges ausgebaut“, erklärte Bezirksvorsteherin Susanne Korge den Politikern. Der Bolzplatz an der Ottmarsheimer Straße werde von den Neubauten und der neuen Zufahrt nicht tangiert. „Er bleibt quasi so erhalten, wie er ist.“ Der neue Weg sei ausdrücklich nur für Bau- und Versorgungsfahrzeuge sowie Beschäftigte gedacht und dürfte nicht zu einem Schleichweg werden. Die ursprünglich Zufahrt hätte den Verkehr an der Ottmarsheimer Straße erhöht, was im Hinblick auf die drei bestehenden Kindertageseinrichtungen als nachteilig erachtet wurde.

Im Stammheimer Gremium stießen die Pläne für die neue Zufahrt mehrheitlich auf Zustimmung. Abgesehen von Ellen Breitling (SÖS/Die Linke), die sich generell ablehnend äußert, wenn im Bezirk Flächen versiegelt werden, zeigten sich die Sprecher von CSU und SPD grundsätzlich aufgeschlossen: „Der neue Plan hat Charme“, sagte Stefan Kulle. „Ich begrüße, dass man die Anregungen des Bezirksbeirates aus der vergangenen Sitzung aufgenommen hat.“ Kulle wünschte sich eine Zufahrt über den Sonatenweg und dass man die Beschilderung so wähle, dass dadurch Schleichverkehr praktisch ausgeschlossen wird. „Wir müssen die Anfahrt in zumutbarer Weise erschweren.“

Dieser Ansicht ist auch Peter Dietz-Vowinkel (SPD): „Auch wir begrüßen den neuen Zugang zu den künftigen Flüchtlingsunterkünften, die Zufahrt darf aber kein Schleichweg für die Kitas werden und auch keine indirekte Erschließung für Lastwagen.“ Es dürften durch den ausgebauten Feldweg ausschließlich die Flüchtlingsunterkünfte erschlossen werden. „Aber mehr nicht“, betonte er.

Stammheims Bezirksvorsteherin Susanne Korge versprach, die Anregungen an die zuständigen Abteilungen der Stadtverwaltung weiterzugeben.