Die Waldorflehrerin Corinna Emeling ist die neue Rektorin an der Fasanenhofschule. Gemeinsam mit ihrem Team will sie moderne Wege beschreiten.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Fasanenhof - Corinna Emeling fühlt sich in ihrem neuen Büro an der Markus-Schleicher-Straße schon fast wie zu Hause. Kein Wunder, denn: „Die Kinder und das Kollegium haben mich sehr herzlich aufgenommen“, sagt die 42-Jährige. Vor gut vier Wochen hat sie die Rektorenstelle an der Fasanenhofschule angetreten. Diese war verwaist, seitdem Andreas Passauer im Sommer 2010 an die Untertürkheimer Luginslandschule gewechselt war.

 

Für Corinna Emeling ist die Fasanenhofschule eine Vorzeigeschule. „Viele Dinge, die derzeit von der Politik gefordert werden, sind hier schon in der Umsetzung“, sagt Corinna Emeling. Das „tolle Profil der Schule“ sei der Hauptgrund gewesen, weshalb sie sich auf die freie Rektorenstelle beworben habe.

So sei die Fasanenhofschule eine Ganztagsschule, in der großer Wert auf ausreichend Bewegung gelegt werde. Und das Thema Inklusion spiele schon längst eine Rolle. Schließlich kooperiere die Fasanenhofschule seit vielen Jahren mit der Schule für Körperbehinderte.

„Die Fasanenhofschule ist eine sehr fortschrittliche Schule“, lobt Emeling und meint damit insbesondere auch, den klassenübergreifenden Unterricht, der künftig zum Schulprofil gehören soll. Das bedeutet, dass vom kommenden Schuljahr an die Erst- und Zweitklässler zusammen unterrichtet werden. Die Kinder können in dieser sogenannten Eingangsstufe ein, zwei oder auch drei Jahre bleiben.

Die Eltern begrüßen das neue Konzept

Für Emeling liegen die Vorteile auf der Hand: „Jeder kann in seinem Tempo lernen. Die Kinder können von- und miteinander lernen. So werden soziale Kompetenzen geschult“, sagt die neue Rektorin. Der Lehrer trete bei dieser neuen Form von Schule etwas in den Hintergrund, könne so aber mehr fördern und mehr unterstützen. Die Eltern begrüßen das neue Konzept: „Dafür sprechen die Anmeldezahlen“, sagt Emeling.

Die 42-Jährige hat in ihrer beruflichen Laufbahn schon ganz unterschiedliche Schulen kennengelernt. Nach ihrem Studium in Freiburg machte sie eine Waldorfausbildung. Anschließend arbeitete sie vier Jahre lang als Klassen- und Musiklehrerin an der Waldorfschule Uhlandshöhe. „Die Anthroposophen haben tolle Ansätze. Auf die Sprache, die Musik und die Kunst wird großer Wert gelegt. Das finde ich richtig und wichtig“, sagt Corinna Emeling.

Doch letztlich sei die Waldorfpädagogik ein recht starres System. Emeling wechselte an die Filderschule in Degerloch. Dort arbeitete sie zehn Jahre lang bevor sie als Konrektorin an die Wolfbuschschule in Weilimdorf ging.

Doch auch wenn sich Corinna Emeling von den Waldorfschulen verabschiedet hat, hat sie in ihren Unterricht immer wieder einzelne Elemente eingeflochten. Das möchte sie auch weiterhin tun. Ihr ist es wichtig, dass die Kinder bei allem was Schule tut, im Mittelpunkt stehen. Und genau das werde mit dem neuen klassenübergreifendem Unterricht erreicht.

Emeling sieht ihre Schule für die Zukunft gut gerüstet. „Es ist ein sehr schaffiges Kollegium“, sagt die Rektorin. Sie selbst sieht ihre Aufgabe zunächst darin, „zu beobachten, die verschiedenen Impulse aufzunehmen und mitzunehmen und zu unterstützen, wo ich nur kann“.