Der neu gestaltete Spielplatz an der Kleinstraße in Stuttgart-Nord ist eingeweiht worden. Dieser befindet sich im Eisenbahndörfle am Nordbahnhof, passend dazu ist der Mittelpunkt des neuen Spielplatzes eine Kletter-Lok.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Noch vor einem Jahr sah es hier aus, als ob nichts Gutes daraus werden würde. Aber jetzt ist etwas Gutes daraus geworden!“ Mit diesen Worten hat Volker Schirner, der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, in der vergangenen Woche den neuen Spielplatz im Eisenbahnerviertel eröffnet. Und die Bezirksvorsteherin Sabine Mezger bekannte gleich: „Da wünsche ich mir, ein paar Jahrzehnte jünger zu sein, damit ich mitspielen kann.“ Sie betonte, wie wichtig das Spielen für die Entwicklung von Kindern sein kann: „Spielen macht Freude, Spielen macht fit, und Spielen ist wichtig für die Entwicklung von Freundschaften.“

 

Rund 1400 Quadratmeter an Fläche sind im Zuge des Umbaus neu gestaltet worden. Zur neuen Ausstattung gehören Schaukeln, ein Trampolin, eine Nestschaukel, und der Kleinkinderspielbereich, mit Wasserpumpe und drei hölzernen Pinguinen als Wächter, allesamt mit Mütze und Schal versehen. Im Zentrum der Anlage aber steht eine große Lokomotive mit einem Waggon, bunt bemalt und als Kletterobjekt von den anwesenden Kindern gleich in Beschlag genommen. Auch einen kleinen Bahnhof gibt es, also eine überdachte Spielhütte.

Nachwuchspolitiker planten den Spielplatz fleißig mit

Dass eine Lok und ein Bahnhof auf diesem Spielplatz stehen, ist kein Zufall. Der Spielplatz liegt mitten im Eisenbahnerdörfle am Nordbahnhof, und dementsprechend ist er gestaltet worden. So hatte dies der Jugendrat Nord angeregt, und auch die Kinder und Jugendlichen des Viertels, die ebenfalls dazu befragt worden waren. Bereits 2012 hatte der Jugendrat erste Überlegungen dazu angestellt, 2013 dann befragten die Nachwuchspolitiker gemeinsam mit dem beauftragten Büro für Landschaftsarchitektur Winkler & Boje die Kinder des Viertels, was sie sich für den in die Jahre gekommenen Spielplatz wünschen.

Nach langer Vorplanung haben die Umbauarbeiten im November 2014 dann endlich begonnen. Beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt war der Spielplatz das erste Projekt für Johannes Rentsch: „Ich bin erst seit September 2014 beim Gartenbauamt tätig, und habe das Projekt betreut“, erzählt er. Begünstigt vom milden Winter – „kein Frost, kein Schnee“ – sei man gut vorangekommen. „Wir wollten den Platz gestalterisch öffnen“, so Rentsch, er solle Spielplatz und Quartiersplatz gleichzeitig sein, „also auch Treffpunkt für die Anwohner.“

Der Spielplatz bietet sowohl für Jüngere und Ältere viel

Erhalten geblieben – aber natürlich auch renoviert – ist eine Fläche für Jugendliche auf dem Spielplatz. Für die Älteren gibt es jetzt eine Tischtennisplatte, Slackline und einen hölzernen Unterstand. Der wird nun von den aktuellen Jugendratsmitgliedern ausprobiert und für gut befunden: „Gut zum Abhängen!“

300 000 Euro hat die Umgestaltung des Spielplatzes gekostet. 250 000 Euro flossen aus der Stadtentwicklungspauschale (Step) hinein, 25 000 Euro kamen über eine Spende vom Lions Club Stuttgart dazu. Nicht umgesetzt worden ist die ursprüngliche Planung. Danach sollte auch das Wegenetz rund um den Spielplatz umgebaut worden. Im Zuge dessen sollten auch sieben Parkplätze entlang des Parkstreifens an der Kleinstraße wegfallen. Dafür habe das Geld dann aber nicht mehr ausgereicht, berichtet Johannes Rentsch. Darum sind diese Pläne vorerst wieder in der Schublade verschwunden.