Das Thema Mietpreisbremse ist für Hanns Hub fast schon ein rotes Tuch. „Auf Dauer kann die Bremse gar nichts bringen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Baugenossenschaft Zuffenhausen (BGZ). Dadurch werde die Investitionsbereitschaft noch weiter abnehmen. Ohnehin gebe es viel zu viele staatliche Regulierungen auf dem Immobilienmarkt, die auf Investoren abschreckend wirkten. Entlastung könne nicht durch immer mehr Gesetze und Verordnungen geschaffen werden, sondern vor allem durch neue, vom Staat geförderte Wohnbauprogramme. Was die BGZ betreffe, so biete man die meisten Wohnungen ohnehin zu Preisen unterhalb des Mietspiegels an – was auch mit dem sozialen Anspruch einer Genossenschaft zu tun habe. Dennoch müsse man sich künftig jede Investition in den Wohnungsbau reiflich überlegen. Schließlich sei auch die BGZ ein Wirtschaftsunternehmen, das schwarze Zahlen schreiben müsse. Probleme erwartet er dann, wenn, wie bereits im Gespräch, der Bund die Kappungsgrenze, das heißt mögliche Mieterhöhungen bei bereits bestehenden Mietverhältnissen, reduziert.

 

Über einen „Schnellschuss“ und die Sorgen der BGZ

Rüdiger Maier, der Vorstandsvorsitzende der Zuffenhäuser Baugenossenschaft Neues Heim, kritisiert, dass der Bund und nicht etwa die Städte und Gemeinden die Gebiete festgelegt haben, in denen die Mietpreisbremse angewandt werden soll. Unter den 68 Kommunen in Baden-Württemberg finden sich seiner Meinung nach nicht wenige, die man eigentlich nicht auf der Liste vermuten würde. Das Neue Heim, so betont Maier, liege mit einer Durchschnittsmiete von 6,35 Euro unterhalb des Mietspiegels. Auch Maier macht sich Sorgen, dass die Kappungsgrenze bei bereits vermieteten Wohnungen künftig von 20 auf 15 Prozent reduziert werden könnte. „Da kämen wir beim Thema Investitionen an unsere Grenzen“, sagt er. Die zum 1. Juni in Kraft tretende Mietpreisbremse hält Maier für einen Schnellschuss. Nach seinen Worten kann nur die Bereitstellung von Bauland für eine Entspannung auf dem Immobilienmarkt sorgen. Zudem dürften die energetischen Voraussetzungen für Bauvorhaben und Sanierungen nicht ständig weiter nach oben geschraubt werden.