Tafelläden
Derzeit gibt es mehr als 900 Tafeln in Deutschland. Alle sind gemeinnützige Organisationen. Bundesweit unterstützen sie regelmäßig gut 1,5 Millionen bedürftige Personen mit Lebensmitteln – knapp ein Drittel davon Kinder und Jugendliche. In den Läden werden gegen geringes Entgelt Lebensmittel verkauft, die nahe am Verfallsdatum sind und deshalb in den Supermärkten aussortiert werden.

 

Langlebig
Als die Ludwigstafel 1999 gegründet wurde, sind alle Beteiligten davon ausgegangen, dass es sie höchstens zehn Jahre geben werde. Danach müsse sich die Gesellschaft so verändert haben, dass das in den neunziger Jahren aufgetauchte Phänomen der „Neuen Armut“ wieder verschwunden ist. Stattdessen ist seither die Zahl der Bedürftigen weiter angewachsen. Und die Ludwigstafel hat im Jahr 2014 ihr 15-jähriges Bestehen gefeiert.

Kritik
Von Anfang an gab es auch Kritik an der Tafelidee. Etwa, dass sie das System mit ihrer Initiative stabilisiere. Aber die Vereine halten dagegen: Sie seien nicht systemrelevant. „Es gibt etwa 16 bis 18 Millionen von Armut betroffene Bürger in Deutschland. Wir versorgen regelmäßig eine Million Menschen“, heißt es von offizieller Seite. Zum Selbstverständnis der Tafelläden gehört die Vorstellung „ein Stachel im Fleisch der Gesellschaft“ zu sein.