Es gibt immer mehr resistente Keime

 

Während in den Niederlanden der Anteil von MRSA unter den Staphylococcus-aureus-Stämmen bei etwa drei Prozent liegt, beträgt die Rate hierzulande durchschnittlich 25 Prozent, wobei es - vermutlich je nach Krankenhaushygiene - starke lokale Unterschiede gibt. Bei einer stationären Aufnahme in den südeuropäischen Ländern, den USA sowie in vielen asiatischen Ländern, unter anderem Japan, liegen die Werte sogar bei dreißig bis über siebzig Prozent. Daher isoliert man in Deutschland nicht selten Patienten, die aus dem südlichen Italien oder der Türkei kommen.

Doch die Infektionsmediziner machen sich nicht mehr nur um die MRSA Sorgen. Es gibt immer mehr resistente Keime mit so komplizierten Namen wie Acinetobacter baumannii zum Beispiel, Pseudomonas aeruginosa oder Clostridium difficile. Nicht nur die mangelnde Hygiene ermöglicht diesen Keimen die massenhafte Ausbreitung. Auch die sorglose Verordnung von Antibiotika, die einmal als Wunderwaffe der Medizin galten, lassen Resistenzen entstehen. Viel zu häufig etwa verschreiben Ärzte bei einem Schnupfen ein Antibiotikum - obwohl dies gar nicht wirken kann, weil der Schnupfen durch Viren ausgelöst wird. Erst wenn die Gefahr einer Lungenentzündung droht, ist eine Antibiotikagabe angesagt. Vor einer Therapie, so raten Experten, sollten die krankheitsauslösenden Bakterien mit mikrobiologischen Tests identifiziert werden. Dann kann das richtige Mittel verordnet werden.

Detaillierte Informationen für Ärzte und Patienten: www.rki.de, Stichwort Infektionsschutz, dann Stichwort Krankenhaushygiene