Antibiotika: Lange Zeit fühlte sich der Mensch gewappnet gegen jede Art von Erreger. Schließlich gab es die medizinischen Wunderwaffen in Form von Antibiotika. Doch immer mehr Bakterien werden gegen immer mehr Medikamente immun.

 

Gegenwehr: Die Bakterien haben sich mit den antibiotisch wirkenden Substanzen arrangiert: Sie schützen sich mit dicken Außenhüllen, pumpen die Wirkstoffe aus dem Inneren der Zelle wieder hinaus oder zerstören die Substanzen vor Ort. Hat man sich einen resistenten Keim eingehandelt, wird man ihn daher so schnell nicht wieder los. Für kranke Menschen wird dies zum Problem.

Hygiene: Das Robert-Koch- Institut (RKI) in Berlin erstellt die Hygieneregeln: „Die Hände des Personals sind das wichtigste Übertragungsvehikel von Krankheitserregern. Deshalb gehört die Händehygiene zu den wichtigsten Maßnahmen zur Verhütung von Krankenhausinfektionen“, empfiehlt das RKI.

Gründliches Händewaschen könnte die Verbreitung eindämmen

Daher gilt: diese Keime sollten sich in Kliniken und Pflegeheimen gar nicht erst einnisten. Tatsächlich könnten im Fall von MRSA gründliches Händewaschen die Verbreitung eindämmen. Doch in Deutschland werden diese simplen Hygieneregeln oft nicht eingehalten, so dass beispielsweise das Pflegepersonal oder die Besucher den Keim nichtsahnend von einem Patienten zum anderen weitergeben - ein Händedruck genügt. Denn auf Möbeln, Stoffen, Vorhängen oder Staubflusen überlebt das unempfindliche Bakterium lange.

Führend in der Prävention gegen die multiresistenten Bakterien ist Holland. Seit mehr als elf Jahren besteht hier eine Meldepflicht und der Umgang mit infizierten Patienten ist klar geregelt: Jeder Kranke, der in eine Klinik eingeliefert wird, muss auf MRSA getestet werden. Ist das Ergebnis positiv, kommt er in ein Einzelzimmer und wird isoliert behandelt. Zudem wird das Pflegepersonal, das mit diesem Patienten Kontakt hatte, auf resistente Keime getestet.

Immer mehr resistente Keime

Es gibt immer mehr resistente Keime

Während in den Niederlanden der Anteil von MRSA unter den Staphylococcus-aureus-Stämmen bei etwa drei Prozent liegt, beträgt die Rate hierzulande durchschnittlich 25 Prozent, wobei es - vermutlich je nach Krankenhaushygiene - starke lokale Unterschiede gibt. Bei einer stationären Aufnahme in den südeuropäischen Ländern, den USA sowie in vielen asiatischen Ländern, unter anderem Japan, liegen die Werte sogar bei dreißig bis über siebzig Prozent. Daher isoliert man in Deutschland nicht selten Patienten, die aus dem südlichen Italien oder der Türkei kommen.

Doch die Infektionsmediziner machen sich nicht mehr nur um die MRSA Sorgen. Es gibt immer mehr resistente Keime mit so komplizierten Namen wie Acinetobacter baumannii zum Beispiel, Pseudomonas aeruginosa oder Clostridium difficile. Nicht nur die mangelnde Hygiene ermöglicht diesen Keimen die massenhafte Ausbreitung. Auch die sorglose Verordnung von Antibiotika, die einmal als Wunderwaffe der Medizin galten, lassen Resistenzen entstehen. Viel zu häufig etwa verschreiben Ärzte bei einem Schnupfen ein Antibiotikum - obwohl dies gar nicht wirken kann, weil der Schnupfen durch Viren ausgelöst wird. Erst wenn die Gefahr einer Lungenentzündung droht, ist eine Antibiotikagabe angesagt. Vor einer Therapie, so raten Experten, sollten die krankheitsauslösenden Bakterien mit mikrobiologischen Tests identifiziert werden. Dann kann das richtige Mittel verordnet werden.

Detaillierte Informationen für Ärzte und Patienten: www.rki.de, Stichwort Infektionsschutz, dann Stichwort Krankenhaushygiene

Das Wettrüsten von Medizin und Bakterien

Antibiotika: Lange Zeit fühlte sich der Mensch gewappnet gegen jede Art von Erreger. Schließlich gab es die medizinischen Wunderwaffen in Form von Antibiotika. Doch immer mehr Bakterien werden gegen immer mehr Medikamente immun.

Gegenwehr: Die Bakterien haben sich mit den antibiotisch wirkenden Substanzen arrangiert: Sie schützen sich mit dicken Außenhüllen, pumpen die Wirkstoffe aus dem Inneren der Zelle wieder hinaus oder zerstören die Substanzen vor Ort. Hat man sich einen resistenten Keim eingehandelt, wird man ihn daher so schnell nicht wieder los. Für kranke Menschen wird dies zum Problem.

Hygiene: Das Robert-Koch- Institut (RKI) in Berlin erstellt die Hygieneregeln: „Die Hände des Personals sind das wichtigste Übertragungsvehikel von Krankheitserregern. Deshalb gehört die Händehygiene zu den wichtigsten Maßnahmen zur Verhütung von Krankenhausinfektionen“, empfiehlt das RKI.