Große Fußstapfen also, in die nur große Schauspieler treten konnten. Und der Hessische Rundfunk hat sich jetzt zwei ganz große gesichert. Joachim Kríl, aus dem Ruhrpott kommend, gilt als stiller Star der deutschen Schauspielzunft. Er hat in vielen renommierten Kinofilmen Hauptrollen gespielt, unter der Regie von Tom Tykwer, Detlev Buck oder Doris Dörrie. Dabei war er lange festgelegt auf die Rolle des unbeholfenen Antihelden, etwas linkisch, der sich selbst im Weg steht. Er spielte den Kommissar Brunetti in den Donna-Leon-Krimis und zuletzt im ZDF den Fahnder "Lutter" in der gleichnamigen Ruhrpott-Serie. Eine Figur, die sich zwischen Fußball und Fassbier bewegte und wenig neue Einfaltungsmöglichkeiten bot.

 

Nina Kunzendorf ist vielen immer noch nicht bekannt. Dabei hat die vom Theater kommende Schauspielerin in den vergangenen Jahren bedeutende Preise erhalten. Doch auch ihr Rollenspektrum war begrenzt: kühl, herb, vom Leben und seinen Schlägen hart getroffen. "Wir wollten Joachim Kríl und Nina Kunzendorf bewusst gegen ihr bisheriges Image besetzen, weil wir nichts von diesen Schubladen halten", sagte der HR-Fernsehspielchefin Liane Jessen am Montag. "Ich wollte ein saftige Figur spielen, forsch, geradeaus und mit Humor", sagte die Schauspielerin und Mutter von zwei kleinen Kindern in Hamburg.

Im ersten Fall des vom Hessischen Rundfunks produzierten Krimis "Eine bessere Welt" müssen die Hauptkommissare diesmal nicht einen Mord aufklären, sondern vielmehr einen drohenden Mord verhindern. Der Vater eines hirntoten Unfallopfers entwickelt sich ob der ungeklärten Schuldfrage zum Stalker und bedroht die junge Frau, die seinen Sohn einst gefunden hatte. Den Ermittlern sind jedoch die Hände gebunden: Gefangen im klassischen Polizistendilemma, erst dann eingreifen zu können, wenn tatsächlich etwas passiert ist, versucht das ungleiche Paar, eine gemeinsame Lösung zu finden.