Eglosheim ist ohnehin ein Stadtteil mit einigen Problemen: Hier leben viele sozial schwache Menschen, es gibt wenig Grün, und die Nähe zur Autobahn verursacht viel Verkehr – und damit viel Frust. Doch die Stadt tut wenig dafür, die Situation zu entschärfen. Vielmehr bringt sie die Bürger noch zusätzlich auf – ob wissentlich oder durch ungeschickte Kommunikation, sei dahingestellt.

 

So wurde der lange versprochene Lärmschutz an der Autobahn, der in diesem Jahr kommen sollte, auf 2017 verschoben. Zudem versprach die Stadt erst im vergangenen Herbst, in Eglosheim werde es nach dem Bau eines Obdachlosenheims keine weiteren „sozialen Belastungen“ geben. Doch im Frühjahr legte sie Pläne für ein Flüchtlingsheim in der Reute am Rande Eglosheims auf den Tisch. Und verkündete, das sei kein Wortbruch. Der Bereich gehöre zu „Ludwigsburg-Nord“ – die Markungsbezeichung war allerdings bislang unbekannt.

Nun fühlen sich insbesondere die Bürger des Neubaugebiets Tammer Straße erneut getäuscht: Ihnen sei „Wohnen im Grünen“ versprochen worden, sagen sie. Sie haben den Eindruck, die Stadt habe auf den Verkauf des letzten Grundstücks gewartet, um dann die Pläne zur Verlegung der B 27 zu präsentieren. Selbst wenn die Stadt es in diesem Fall gut gemeint haben sollte mit den Eglosheimern: Sie muss sich tüchtig ins Zeug legen. Denn die Eglosheimer sind enttäuscht – das Vertrauen ist verspielt.