Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

Was Bourne auf 470 Seiten beschreibt, ist zum einem ein sauber durchkonstruierter Thriller (zu dessen stärksten Momenten eine ziemlich gruselige Entführungsszene gehört), zum anderen ein historisch informiertes Kompendium über die Gräuel der Deutschen und ihrer Helfershelfer im Baltikum – und nicht zuletzt mit seinem Bezug auf die DIN ein belletristischer Beitrag zu einem unbekannten Aspekt der Holocaust-Geschichte.

 

Dass der Autor auch noch ohne großes Zögern eine Liebesgeschichte zwischen Tom und Rebecca einflicht, nun ja, das muss man dann halt in Kauf nehmen. Wie heißt es so schön: Wenn’s der Wahrheitsfindung dienlich ist…

Sam Bourne: Tag der Abrechnung. Roman. Aus dem Englischen von Rainer Schmidt. Scherz-Verlag, Frankfurt a.M. 478 Seiten, 14,95 Euro.