Beer formulierte bei ihrem ersten Gastspiel in Berlin ihren Ansatz als künftige Generalsekretärin ganz im Sinne Lindners. Die FDP verfüge in den Landesparlamenten und in den Kommunen über Politiker, die wüssten, wo die Menschen der „Schuh drückt“, die FDP müsse Antworten formulieren für „Fragen und Nöte im Alltag“, sagte die Mutter zweier Söhne, die mit ihrem Lebensgefährten in Frankfurt wohnt. Sie fühle sich „bodenständig genug, um bei den Menschen zu sein“.

 

Beer bezeichnet sich als Allrounderin. Mitglied der Jungen Liberalen (Julis) wurde sie 1988, ein Jahr bevor sie in Frankfurt ein deutsch-französisches Abitur ablegte. Es folgten eine Ausbildung zur Bankkauffrau und ein Jurastudium. Von 2009 bis 2012 war Beer Europa-Staatssekretärin, seit Mai 2012 Kultusministerin. Da Beer eine Ampelkoalition in Hessen ausschließt, ist sie eine Ministerin auf Abruf und somit künftig als Abgeordnete im Landtag von Wiesbaden anzutreffen.

Lindner lässt offen, wie er sich das weitere Führungsteam vorstellt, das auf einem Parteitag Anfang Dezember gewählt werden soll. Mit weiteren Überraschungen ist aber zu rechnen. Als abgemacht gilt lediglich, dass Wolfgang Kubicki, Fraktionschef in Schleswig-Holstein, eine führende Rolle übernimmt. Kurzzeitig war auch er als Generalsekretär im Gespräch, jetzt läuft es wohl auf einen der Vizeposten hinaus.