Bei der insolventen Kaiser-Brauerei in Geislingen blickt man wieder optimistisch in die Zukunft. Die Gläubiger-Versammlung hat einstimmig die Fortführung des Traditionsunternehmens gebilligt.

Geislingen/Ulm - Die Kaiser-Brauerei in Geislingen ist ein halbes Jahr nach ihrem Gang in die Insolvenz offenbar aus dem Gröbsten heraus. Bei einer Gläubigerversammlung sei das vorgelegte Restrukturierungskonzept auf breite Zustimmung gestoßen, heißt es in einer Mitteilung der Insolvenzverwaltung Sorg in Ulm. Die sei ein gutes Zeichen für die Mitarbeiter, deren Zahl von 50 auf 35 geschrumpft war. Am 5. September hatte das 1881 gegründete Unternehmen wegen eines Umsatzsrückgangs durch den verregneten Sommer Insolvenz angemeldet.

 

In dieser Woche hätten die Gläubiger nun einstimmig die Fortführung der Traditionsbrauerei (Slogan: „a gscheit’s Bier“) beschlossen. Die Suche nach einem Investor sei in vollem Gange, könne aber auch in Ruhe erfolgen. „Die Brauerei hat viel Potenzial und ist auf einem guten Weg. Die ersten Sanierungserfolge stimmen uns sehr zuversichtlich“, sagte der Insolvenzverwalter Tobias Sorg.

Sohn steigt ins Unternehmen ein

Zusammen mit den Alt-Eigentümern Hans-Friedrich und Ulrich Kumpf habe man ein neues Marketingkonzept eingeführt und die Preisstruktur verändert. Desweiteren habe man die Effizienz gesteigert, das Logistikkonzept überarbeitet und die Kernmarke gestärkt. Auf Qualität werde ein noch größeres Augenmerk gelegt.

Sorg gab in seiner Mitteilung bekannt, dass mittlerweile auch Christoph Kumpf, der Sohn von Hans-Friedrich Kumpf, in das Unternehmen eingetreten sei. Er ist diplomierter Brauingenieur und seit Januar für den Bereich Produktion und Qualität verantwortlich. „Dieser Schritt zeigt, wie sehr die Familie Kumpf hinter ihrem Produkt und Unternehmen steht“, sagte Sorg.