Am Mittwoch sagte Werner Wölfle auf Anfrage: „Ich halte mir alle Optionen offen und habe mich noch nicht entschieden. Ich möchte mir auf keinen Fall eine dritte Niederlage einhandeln.“ Er werde in den nächsten Tagen das Gespräch suchen mit der eigenen Partei, aber auch mit Oberbürgermeister Schuster. „Selbstverständlich“, so betonte Wölfle, „erheben wir Grüne den Anspruch auf die Nachfolge von Klaus-Peter Murawski.“ Nach dem Erfolg bei der Kommunalwahl 2009 hätten die Grünen „sogar Anspruch auf zwei Bürgermeisterposten“.

 

Nach Wölfles Angaben hänge „alles mit allem zusammen“, solle heißen: „Wir müssen zunächst schauen, ob meine Fraktionskollegin Muhterem Aras, die ebenfalls ein Direktmandat gewonnen hat, bei ihrem Wechsel in den Landtag auch ihr Ratsmandat abgibt.“ Was dies bedeuten könnte, müsse die Ratsfraktion in den nächsten Tagen intern klären. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung ist der Architekt und Stadtrat Peter Pätzold erster Anwärter, sollte Werner Wölfle sich erfolgreich um die Murawski-Nachfolge bewerben. Würde auch Muhterem Aras das Stuttgarter Rathaus verlassen, soll die Stadträtin Sylvia Fischer an ihrer Stelle an die Fraktionsspitze aufrücken. Die Entscheidungen darüber trifft die Grünen-Ratsfraktion in einer geheimen Wahl.

CDU und SPD einig über Vorschlagsrecht

Alexander Kotz, der Chef der CDU-Gemeinderatsfraktion, sagte am Mittwochgegenüber der StZ: „Wir akzeptieren selbstverständlich das Vorschlagsrecht der Grünen in der Nachfolge von Bürgermeister Murawski. Das gilt auch für den Fall, dass sich Werner Wölfle um die Nachfolge bewerben sollte.“ Man habe sich, so betonte Kotz, im vergangen Sommer „ja nicht gegen die Person Werner Wölfle entschieden, sondern für das Vorschlagsrecht der FDP auf die Nachfolge von Frau Müller-Trimbusch“. Auch Roswitha Blind, die Fraktionsvorsitzende der SPD, erklärt: „Das Vorschlagsrecht der Grünen ist für uns sonnenklar.“