Nachdem die CDU für ihren Antrag, einen Vollanschluss der Nord-Süd-Straße an die Breitwiesenstraße zu realisieren, lange keine Mehrheit im Gemeinderat bekam, zeichnet sich bei den aktuellen Haushaltsberatungen eine Trendwende ab.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Filder - Bereits seit 2007 versucht die CDU-Fraktion im Gemeinderat eine Vollanbindung der Nord-Süd-Straße an die Breitwiesenstraße durchzusetzen, bislang fehlte immer eine Mehrheit, um das Vorhaben auf die Haushaltsliste zu setzen. Zuletzt scheiterte das Vorhaben bei den Etatberatungen 2013. Nun scheint sich in den Beratungen für den Doppelhaushalt 2016/17 doch eine breite Mehrheit im Gremium zu finden, die für den Vollanschluss stimmt.

 

„Wir doktern schon viele Jahre daran herum und haben das Thema immer wieder aufs Tableau gebracht“, sagt CDU-Stadtrat Joachim Rudolf. „Der Anschluss kommt den Gewerbetreibenden und Beschäftigten im Industriegebiet entgegen.“

Anbindung soll Gewerbegebiet attraktiver machen

Geplant ist, den Verkehr auf der Nord-Süd-Straße von der Autobahn her kommend an der Kreuzung zur Breitwiesenstraße links abbiegen zu lassen. Bislang müssen die Autofahrer bis zur Industriestraße fahren, um nach links ins Gewerbegebiet zu gelangen. Auch das Einfahren von der Breitwiesenstraße auf die Nord-Süd-Straße in Richtung Stadt soll durch den Anschluss möglich sein. Bisher darf man dort nur rechts abbiegen in Fahrtrichtung Autobahn. „Wir erhoffen uns dadurch eine Entzerrung der angespannten Verkehrssituation“, sagt Rudolf. „Es freut uns, dass nun auch die anderen Parteien die Notwendigkeit eines Vollanschlusses erkennen.“

Die SPD gibt dem Vorhaben nun auch ihre Stimme. „Die Firmen, die in dem Gebiet liegen, profitieren natürlich von einem besseren Anschluss an die Nord-Süd-Straße“, sagt Susanne Kletzin, die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Gemeinderat. Mit der Vollanbindung werde das Gewerbegebiet zudem attraktiver für Betriebe. „Wir müssen schließlich schauen, wie wir die Firmen dort längerfristig halten können.“

Der Verkehr soll durch den Umbau besser fließen

Die FDP unterstützt die CDU in ihrem Bestreben schon länger. „Das ist ja die ewige Forderung, dass da oben etwas passiert, was die angespannte Verkehrssituation angeht“, sagt Mathias Oechsner, der Vorsitzende der Liberalen im Gemeinderat. „Für uns ist völlig klar, dass man etwas tun muss, um den Verkehr zu entlasten.“ So befürworte man den Vollanschluss der Nord-Süd-Straße ebenso wie andere Verkehrsthemen, etwa die Einrichtung von Park-and-Ride-Parkplätzen, um den „Individualverkehr besser zu führen“, wie Oechsner sagt. „Diese und weitere Maßnahmen können darin resultieren, dass der Verkehr besser fließt.“ Auch die Freien Wähler unterstützen den CDU-Antrag nicht erst seit Kurzem, wie Michael Schrade, der Leiter der Geschäftsstelle der Freien Wähler im Stuttgarter Rathaus, betont. „Der Ausbau der Nord-Süd-Straße, und damit auch die Vollanbindung an die Breitwiesenstraße, steht schon länger auf der Agenda der Freien Wähler“, so Schrade.

Die Kosten für den Vollanschluss belaufen sich laut Schätzungen des Tiefbauamts auf 1,643 Millionen Euro. Den endgültigen Beschluss für das Vorhaben fasst der Gemeinderat Ende Dezember bei der Verabschiedung des Doppelhaushalts 2016/17.