Die Künstlergruppe des Nordbahnhof ist auf der Suche nach einem neuen Zuhause und einem neuen Namen.

S-Nord - Die Kulturschaffenden vom Nordbahnhof wollen ihr neues Projekt, den Nachfolger der Waggons, umbenennen. Bisher war der für die geplante Containersiedlung am alten Güterbahnhof in Bad Cannstatt gegründete Verein auf den Namen „Umschlagplatz“ getauft. Der Begriff sei historisch jedoch durch den „Umschlagplatz im Warschauer Ghetto“ zu sehr belastet: von diesem Ort aus wurden etwa 300 000 Juden deportiert. „Hinzu kommt eine örtliche Belastung: von unserem alten Standort am Nordbahnhof aus wurden Juden deportiert und im Stadtarchiv sagte man uns, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass am Cannstatter Güterbahnhof Zwangsarbeiter eingesetzt worden sind“, sagt Marco Trotta, der Sprecher der Ateliergemeinschaft.

 

Die Namensänderung bringt viel Arbeit mit sich: erneute Amtsgänge und Notarbesuche, ein neues Design und eine neue Namensfindung. Unter www.unbenannt.info ist noch bis zum 20. März ein Namenswettbewerb ausgeschrieben. Der Gewinner hat ein Jahr freien Eintritt am Güterbahnhof. Wichtig: „Da wir wieder umziehen werden, sollten die Namensvorschläge nicht ortsbezogen sein“, sagt Marco Trotta.