Einst war der Luchs weit verbreitet, dann ausgerottet, nun etabliert er sich neu. In den ostfranzösischen Vogesen wird ein Jungtier entdeckt. Ein hoffnungsvolles Zeichen?

Ein Fotoamateur hat in den nördlichen Vogesen einen jungen Luchs gefunden. Das etwa drei Monate alte Weibchen war mager und wohl verletzt, wie der Finder Richard Ferner auf Anfrage mitteilte

 

Ein Mitarbeiter der französischen Behörde für Biodiversität (OFB) bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Fund im Elsass. Die Regionalzeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“ und der Südwestrundfunk (SWR) hatten berichtet.

Fund hat Luchs das Leben gerettet

Er habe den zuständigen Förster kontaktiert, schilderte Ferner. Der Verantwortliche für die Wiederansiedlung des Luchses in den Nordvogesen sei dann am vorvergangenen Sonntag an Ort und Stelle gekommen, ebenso wie andere Behördenvertreter.

„In der Zwischenzeit ließ ich die kleine Raubkatze nicht aus den Augen und sicherte das Gebiet ab“, berichtete Ferner. „Leute gehen dort mit ihren Hunden oft ohne Leine spazieren.“ Man habe ihm später versichert, dass er dem Tier das Leben gerettet habe. Die offizielle Bestätigung des Fundes durch das OFB (Office Français de la Biodiversité) nahm mehrere Tage in Anspruch.

Größte Raubkatze Europas vermehrt sich wieder

Die französischen Behörden hatten bereits mitgeteilt, dass sich die größte Raubkatze Europas in den Nordvogesen wieder vermehrt.

Nach Informationen des Landesjagdverbands Rheinland-Pfalz aus dem vergangenen Jahr breiten sich im Pfälzerwald angesiedelte Luchse auch in die nördlichen Vogesen aus - es gebe eine deutliche Wanderungstendenz. Von 2016 bis 2020 wurden 20 Luchse aus der Slowakei und der Schweiz im Pfälzerwald freigelassen, darunter zwölf Weibchen. Seitdem wurden mindestens 18 Jungtiere nachgewiesen.