Im Fall des toten ehemaligen Neonazis Florian H. will der Untersuchungsausschuss des Landtags vier weitere Zeugen hören. Nach der Sommerpause nimmt der Aussschuss seine Arbeit am 21. September wieder auf.

Stuttgart - Im Fall des toten ehemaligen Neonazis Florian H. will der NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags vier weitere Zeugen befragen. Darunter sei ein Mann, der erklärt haben soll, dass Florians Fahrzeug kurz vor dem Brand - anders als bisher bekannt - noch gefahren sei. Das teilte das Landtagsgremium am Montag in Stuttgart mit. Florian H. war im September 2013 in seinem Wagen verbrannt. Er hatte erklärt, er kenne die Mörder der Polizistin Michèle Kiesewetter, die 2007 in Heilbronn getötet wurde - mutmaßlich vom NSU.

 

Der Ausschuss soll die Verbindungen der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) in den Südwesten und mögliches Behördenversagen genauer betrachten. Zuletzt hatten sich Anzeichen verdichtet, dass Florian H. sich selbst getötet hat und nicht - wie seine Familie glaubt - ermordet wurde. Vor kurzem waren insgesamt neun Zeugen bekanntgeworden, über die die Polizei weder die Staatsanwaltschaft noch den Landtagsausschuss informiert hat.

Nach der Sommerpause will der NSU-Ausschuss seine Arbeit am 21. September wieder aufnehmen. Dann soll es vor allem um die Ermordung Kiesewetters gehen.