Bei der Langen Tafel speisen in Nürtingen tausend Menschen gemeinsam für den guten Zweck. Damit an einer 280 Meter langen Tafel unter freiem Himmel gegessen werden konnte, waren 250 Helfer im Einsatz.

Nürtingen - Absagen werde man nur bei Unwetter, hatte Alexander Bergholz, der Projektleiter der „Langen Tafel Nürtingen“, gesagt, bevor es losging. Das Unwetter blieb zwar aus, doch der Regen kam, so aber auch die Gäste, die sich die Gelegenheit, als einer unter 1000 an einer Tafel zu sitzen, nicht entgehen lassen wollten. Denn der Abend, zu dem am Freitag die Evangelische Gesamtkirchengemeinde und der Kreisdiakonieverband eingeladen hatten, diente einem guten Zweck.

 

280 Meter, 150 Tische, 2000 Maultaschen, 250 Helfer und natürlich 1000 Stühle: das sind zunächst einmal die harten Fakten. Doch damit bei der Langen Tafel, die von der Kreuzkirche bis zur Stadtkirche reichte, alles klappte, war viel Vorarbeit nötig gewesen. Vermeintliche Kleinigkeiten, wie etwa die Höhenunterschiede bei den Tischen auszugleichen, mussten geplant und erprobt werden. Hierzu hatte Wilfried Genal, der den Aufbau koordinierte, im Vorfeld 200  Bierdeckel bestellt. Doch der 69-Jährige war nicht allein. Sechs Koordinatoren, die jeweils noch einmal zehn Helfer hatten, unterstützten ihn. Keine Stolperfalle sollte in keinem der Durchgänge übersehen werden.

Mindestens zehn Euro kostete die Platzkarte, wer mochte, gab mehr. Mit dem Erlös werden Projekte auf allen Kontinenten unterstützt. In Ecuador etwa soll der Aufbau von Schulen, Kindergärten und Kirchen unterstützt werden. Ein Teil der Spenden fließt in die Bildung von jungen Menschen in Äthiopien und in Indonesien, wo die evangelische Kirche Partnerschaften hat, kommt Geld Kindergärten und der Kinderkirchenarbeit zu Gute. In Serbien wird ein Programm zur Integration von zurückkehrenden Roma bedacht, die während der Jugoslawienkriege zu Hundertausenden nach Westeuropa geflohen waren. Zu guter Letzt geht ein Teil der Spenden an den Pazifischen Kirchenrat auf den Fidschi-Inseln, der Bewohnern der kleinen Inselstaaten bei der Bewältigung von klimabedingten Schäden hilft.