Im Oktober 1820 wurde der Jurist August Willibald Feuerlein, Jahrgang 1781, auf Vorschlag der bürgerlichen Kollegien Stuttgarts erster Oberbürgermeister. Er stammte aus einer angesehenen hiesigen Familie, war unter anderem Justiziar der Universität von Tübingen gewesen. Als er begann, hatte die Stadt 20 000 Einwohner. In seine Amtszeit fallen der Bau des Wilhelmspalais, des Cannstatter Kursaales, der Bau von Schloss Rosenstein und des Katharinenhospitals sowie die Eröffnung der Neuen Weinsteige.

 

Doch die historische Wahrheit ist: der König und der Landtag bestimmten die Politik – der Stadt blieb keinerlei Spielraum. Sie verwaltete die Dinge ihrer Bürger recht und schlecht, wuchs auf 35 000 Seelen, blieb aber ohne jeden Einfluss. Feuerlein, selbst Mitglied des Landtags, scheiterte mit dem Versuch, der Kommune neue Statuten zu geben. Als er bei der Landtagswahl von 1832 eine herbe Niederlage erlitt gegen den berühmten Dichter und Politiker Ludwig Uhland, mit dem er verwandt war, legte er Anfang 1833 sein OB-Amt nieder. Feuerlein starb 1850.

Georg Gottlob Gutbrod – 1833–1861