Die gescheiterte Bewerbung Stuttgarts um die Olympischen Spiele 2012 bleibt zwar ein Makel, hat der Stadtplanung aber zugleich auf dem ehemaligen Areal des Cannstatter Güterbahnhofs im Neckarpark neue Chancen eröffnet. Das Beispiel unterstreicht die politische Ausrichtung in Sachen Wohnungsbau: Die Wiederbelebung innerstädtischer Flächen hat Priorität, auf die Versiegelung der grünen Wiese am Stadtrand wird ebenso verzichtet wie auf das Zubetonieren der Hänge. Im Neckarpark stehen große Investitionen bevor: Daimler erweitert seine Mercedes-Welt, und Porsche erwägt den Bau eines Science-Centers. Und der VfB Stuttgart denkt an eine Modernisierung seiner Vereinsbauten. Seine Heimstätte, die Mercedes-Benz-Arena, ist bereits umgebaut. Nun muss die Sportinfrastruktur auf der Waldau optimiert werden: Der Umbau des Stadions und die Neuordnung des Sportgebiets werden eine Herkulesaufgabe. Auf dem Plan steht zudem der Bau eines Sportbades.

 

Das neue Stadtoberhaupt braucht sich keine Gedanken über mögliche Standorte für zentrumsnahe Einkaufszentren machen – ihm obliegt es, sich über die Konsequenzen ihrer Existenz für die Einzelhandels-Konkurrenz in der City Gedanken zu machen. Die Frage, wie viel Baumasse und wie viel Konsumangebot die Stadt verträgt, bleibt in Anbetracht der Bauwut natürlich auf der Tagesordnung.

Das Rosensteinviertel bietet Chancen und Risiken

Im Bau oder in Planung sind das „Gerber“, das einst als Da-Vinci-Projekt angetretene „Dorotheen-Quartier“ in der Stadtmitte und das Shopping Center „Milaneo“ an der Wolframstraße: Nur mühsam gelang es, die ursprünglichen Pläne des vom Hamburger Kaufhausspross Alexander Otto geführten Investors ECE von 40 000 Quadratmeter auf nunmehr noch 24 000 Quadratmeter Handelsfläche abzuspecken und die Zahl der Tiefgaragenparkplätze zu reduzieren. Ob die City ein Projekt dieser Dimension verträgt, ist fraglich.

Die größte städtebaulichen Entwicklungschance der Stadt birgt auch das größte Risiko: die Überbauung des alten Gleisgeländes, das nach der Verlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs unter die Erde irgendwann Ende des nächsten Jahrzehnts entwicklungsreif sein soll. Die Stuttgart-21-Gegner befürchten eine ähnlich menschenfeindliche Architektur wie rund um den Mailänder Platz und bezeichnen das Bahnhofsprojekt als reines Immobilienprojekt. Die Mehrheit des Gemeinderats sieht im Rosensteinviertel ein Modell für die Stadtentwicklung des 21. Jahrhunderts, um das Stuttgart beneidet werde. Ein ökologisch mustergültiges Quartier soll dort unter Mitwirkung der Bürger in Planungswerkstätten und Workshops entstehen.

Der Neckarpark muss entwickelt werden.

Die gescheiterte Bewerbung Stuttgarts um die Olympischen Spiele 2012 bleibt zwar ein Makel, hat der Stadtplanung aber zugleich auf dem ehemaligen Areal des Cannstatter Güterbahnhofs im Neckarpark neue Chancen eröffnet. Das Beispiel unterstreicht die politische Ausrichtung in Sachen Wohnungsbau: Die Wiederbelebung innerstädtischer Flächen hat Priorität, auf die Versiegelung der grünen Wiese am Stadtrand wird ebenso verzichtet wie auf das Zubetonieren der Hänge. Im Neckarpark stehen große Investitionen bevor: Daimler erweitert seine Mercedes-Welt, und Porsche erwägt den Bau eines Science-Centers. Und der VfB Stuttgart denkt an eine Modernisierung seiner Vereinsbauten. Seine Heimstätte, die Mercedes-Benz-Arena, ist bereits umgebaut. Nun muss die Sportinfrastruktur auf der Waldau optimiert werden: Der Umbau des Stadions und die Neuordnung des Sportgebiets werden eine Herkulesaufgabe. Auf dem Plan steht zudem der Bau eines Sportbades.

Das neue Stadtoberhaupt braucht sich keine Gedanken über mögliche Standorte für zentrumsnahe Einkaufszentren machen – ihm obliegt es, sich über die Konsequenzen ihrer Existenz für die Einzelhandels-Konkurrenz in der City Gedanken zu machen. Die Frage, wie viel Baumasse und wie viel Konsumangebot die Stadt verträgt, bleibt in Anbetracht der Bauwut natürlich auf der Tagesordnung.

Das Rosensteinviertel bietet Chancen und Risiken

Im Bau oder in Planung sind das „Gerber“, das einst als Da-Vinci-Projekt angetretene „Dorotheen-Quartier“ in der Stadtmitte und das Shopping Center „Milaneo“ an der Wolframstraße: Nur mühsam gelang es, die ursprünglichen Pläne des vom Hamburger Kaufhausspross Alexander Otto geführten Investors ECE von 40 000 Quadratmeter auf nunmehr noch 24 000 Quadratmeter Handelsfläche abzuspecken und die Zahl der Tiefgaragenparkplätze zu reduzieren. Ob die City ein Projekt dieser Dimension verträgt, ist fraglich.

Die größte städtebaulichen Entwicklungschance der Stadt birgt auch das größte Risiko: die Überbauung des alten Gleisgeländes, das nach der Verlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs unter die Erde irgendwann Ende des nächsten Jahrzehnts entwicklungsreif sein soll. Die Stuttgart-21-Gegner befürchten eine ähnlich menschenfeindliche Architektur wie rund um den Mailänder Platz und bezeichnen das Bahnhofsprojekt als reines Immobilienprojekt. Die Mehrheit des Gemeinderats sieht im Rosensteinviertel ein Modell für die Stadtentwicklung des 21. Jahrhunderts, um das Stuttgart beneidet werde. Ein ökologisch mustergültiges Quartier soll dort unter Mitwirkung der Bürger in Planungswerkstätten und Workshops entstehen.