Mit Gunter Czisch haben die Ulmer den Mann der Kontinuität gewählt. Seine Konkurrenten wollten das auch sein – und verloren auf grandiose Weisel.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Ulm - Der neue Oberbürgermeister von Ulm heißt Gunter Czisch. Nicht dass der CDU-Bewerber und langjährige Finanzbürgermeister der Stadt gewählt wurde, ist die große Überraschung, sondern dass er es, aus einem stattlichen Bewerberfeld heraus, im ersten Wahlgang geschafft hat. Abgeschlagen landete der Ulmer SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir auf Platz zwei, und dann kommt eigentlich Niemandsland. Darin dümpelt, verlassen von der eigenen Klientel, die grüne Bewerberin Birgit Schäfer-Oelmayer, die bei dieser Wahl zum Zünglein an der Waage auserkoren zu sein schien. Welch grandiose Niederlage.

 

Dieser allumfassende Ulmer Kuschelwahlkampf hat den Herausforderern des Favoriten Czisch schwer geschadet. Wenn schon Kontinuität, so das Votum der Ulmer, dann bitte mit dem Mann, der die Lage, wie sie ist, wesentlich mitgestaltet und -verantwortet hat. Das ist die Botschaft dieses Wahlergebnisses. Die beschämende Wahlbeteiligung von 42,5 Prozent passt ins Ulmer Stimmungsbild, in dem Wechselgedanken keinen Platz haben.